Seit es vorhin hier so modrig gerochen hat wie auf einem Friedhof nach einem Herbstregen oder die volle Biotonne nach 3 Tagen mit konstanter Durchschnittstemperatur von 29°C, also jedenfalls wie irgendwas, wo sich diese ekligen kleinen Fliegen wohlfühlen, wir uns aber nicht auf dem Friedhof oder in der Biotonne befinden (und auch längst keine 3 Tage mit konstanter Durchschnittstemperatur von 29°C hatten), sondern in unserer Wohnung, und ich mich auf die Suche nach der Ursache des modrigen Gestanks gemacht habe und dabei einen mumifizierten Apfel-Gripsch ganz hinten unter der Esszimmer-Kommode fand, bei dem sogar der Schimmel bereits gehärtet war, was aber nicht den Moder-Geruch ausmachte, weil mumifizierte Apfel-Gripsche nämlich nach nichts mehr riechen, sondern entdeckte, daß bei zwei Kakteen scheinbar schon seit Tagen das Gießwasser bis zum Topfrand stand und man den Geruch auf der Haut, der entsteht, wenn man sich den Moder beim Ausgießen ins Klo über die Hand schüttet, nicht mal mit AXE wegbekommt - jedenfalls frage ich mich seitdem, wie man eigentlich andernorts dieses Apfelreststück nennt?

Bei mir als in sich geruhtem Menschen dauert es in der Regel recht lange, bis ich meine Nöckelgrenze erreicht habe.
Gestern Abend war es aber mal wieder soweit.
Beim Abholen des Herrn B. vom Bahnhof stand ein Abendmahl mit der Kleinsten bei der amerikanischen Fastfood-Satelliten-Filiale (das sind die, die aufgrund der geringen Ladenflächen-Quadratmeter nur eine begrenzte Artikelauswahl und keine WC haben) mit dem gelben Buchstaben im Logo an. Was sie essen möchte, kläre ich immer schon auf der Fahrt dorthin, dann geht die Bestellung am Schalter zügig.
Meistens.
Außer gestern, da lief es wie folgt:

"Ein HappyMeal bitte, mit Hamburger, Fanta ohne Eis und Pommes Ketchup."

Der Mann hinter der Kasse tippt irgendwas ein und fragt mich dann:

"Hamburger oder ChickenMcNuggets?"

"Äh...Hamburger."

"Getränk?"

"Fanta, ohne Eis bitte."

"Mayo oder Ketchup?"

"Das habe ich doch eben alles schon gesagt! Ketchup bitte!"

"Welches Spielzeug?"

"Egal."

"Dreifünfzich, Pommes & Hamburger dauern noch etwas, bringe ich gleich zum Tisch."

J-e-d-e-s-m-a-l, wenn wir da sind, ist irgendwas nicht fertig, und nicht nur bei uns nicht. Die sind da jetzt seit einem Jahr mitten im Bahnhof und müßten doch so allmählich mal den Fahrplan und die sich daraus ergebenden Stoßzeiten intus und die gängigsten Artikel griffbereit haben. Vielleicht liegt es auch am dauernd wechselnden Personal, daß die das nicht auf die Reihe kriegen. Jedenfalls passiert es immer nur da.

Und statt Ketchup kam dann Mayo.

8 von 10 auf der Nöckelskala.

- ich rechne Euro-Preise noch immer in DM um.

- ich kann Texte von Liedern, die ich nach Jahren mal wieder höre, wortgenau mitsingen, aber die Texte nicht ohne die Musik zitieren.

- ich war beim Frisör und man sieht es nicht.

Neben unserem Garten verläuft ein Zufahrtsweg zu den Nachbarhäusern. Am Zaun entlang und hindurch wächst immer bis zum nächsten Rasenmähen ein bißchen blühendes Unkraut, welches die Kleinste und das Nachbarskind Lara (4) immer zum "Blümchensuppe kochen" pflücken dürfen. Ist aber nix Neues, die beiden wissen das, brauchen auch nicht mehr fragen und akzeptieren es völlig, daß sie mit den Löwenzahnblumen, Klee und Ackerwinden vorlieb nehmen müssen und damit vielleicht nicht so ganz die Farbpalette in ihren Töpfen haben, wie sie die Blumenbeete hergeben würden. Stundenlang saßen sie da schon auf dem Weg und haben dort gespielt und eben auch die erlaubten Pflanzen gepflückt.

Eben hatte Lara eine gleichaltrige Freundin zu Besuch. Mit ihr ging sie am Zaun entlang und wollte etwas pflücken, dann:

"Dschenniffa-Kimmm! Nein, nicht so weit unten abpflücken!"

Sie gehorcht scheinbar auf's Wort, zumindest kann ich keine Einwände vernehmen. Dafür aber Lara's Frage:
"Warum denn nicht?"

"Weil da Hunde und Katzen Pipi dranmachen. Immer schön in der Mitte pflücken!"

Lara: "Aber wir pflücken die immer da ab wo wir wollen." (Stimmt, dürfen sie.)

Dschenniffa-Kimm's Mutter:
"Aber Dschenniffa-Kimmm darf das nicht. Ihr könnt doch auch mal mit dem Dreirad bis da vorne zum Baum fahren. Oh, guckt mal, da fliegt eine Taube! Möchtet ihr noch ein Gummibärchen? Dann fahrt jetzt mal zurück zum Haus, wer als erster da ist, kriegt zwei."

Boah ey, da krisch Plaque!

- Kuchen & schwäbischer Kartoffelsalat (<-- schon alle)

- ein im Vorratsschrank vergessenes Fladenbrot (soll ja lecker schmecken zu Gegrilltem)

- auf dem Kühlschrank vergessene Zucchini und Zuckermais (soll gegrillt ja lecker schmecken)

- die Erkenntnis, daß das mit dem Grillen immer ganz plötzlich & viel zu schnell geht

- die nicht neue, aber mal wieder untermauerte Feststellung, daß Frauen viel emotionaler sind als Männer

- Männer sehen auf Fotos immer so aus, wie sie aussehen. Frauen nicht. ;-)

- ein völlig versacktes Give-away, weil man im Glauben ist, daß andere die gleichen Blogs lesen wie man selbst (...)

- Parallelen aus dem Privatbereich, die man so nie geahnt hätte (man glaubt ja immer, man sei nur selbst so bescheuert)

- das gute Gefühl zu wissen, daß Privates Privates bleibt

- das Wissen, man hat die richtigen (also "richtig" ist jetzt natürlich irgendwie relatiefv *g*) Leute eingeladen, wenn die Zeit verfliegt & viel zu kurz war

- ein paar andere Dinge, die hier nicht hergehören

- die Erstauntheit, daß es noch weitere Menschen wie uns gibt: unkompliziert, sympathisch, interessant, lustig. :-)

DANKE für's Kommen & bis bald!

(Weil ich mir das jetzt alles ja nur ausgedacht habe Damit ihr euch nicht genötigt fühlt, hier jetzt mit "Bitte, gern geschehen" etc. rumzuschleimen, wurde die Kommentarfunktion deaktiviert.)

- Schonbezüge auf die frisch gewaschenen Sofa-Polster drapieren

- die teuren Parfüms aus dem Bad entfernen

- Gehaltsabrechnungen an gut einsehbaren Plätzen auslegen

- Holzlasur und ausreichend Pinsel bereithalten (Essen will verdient sein)

- den netten Nachbar fragen, ob er Lust hat, mit zwei netten Damen bei Blaubeerkuchen zu plaudern

- der Katze & der Kleinsten die Bedeutung des Kommandos "Fass!" beibringen

- die Videokameras neu ausrichten
(besonders: HiFi-Anlage, Münzgeldsammelflasche)

tbc

Die Älteste tigerte gestern Nachmittag mit einer Freundin durch ein Maisfeld in unserer Straße und fand ca. 5 Meter vom Feldwegrand eine plattgetretene Fläche, inmitten derer ein Stammbuch (Wohnsitzangaben mit unserem Ort) und ein Stückchen entfernt davon noch ein Glasrahmen mit dem Foto eines älteren Ehepaares, ein Testament und lose Blätter Abstammungs- und Sterbeurkunden lagen.
Die Sachen sehen nicht so aus, als hätten sie schon letzte Woche vor dem großen Regen dort gelegen, denn das hätten sie wohl nicht so gut erhalten überstanden. Es handelt sich auch um teilweise nicht zusammengehörende Personen, zumindest den auftauchenden Namen nach.
Wir haben jedenfalls ganz schön gerätselt, wie die Dokumente dorthin gelangt sein könnten - rausbekommen werden wir es aber wohl nie. Und im örtlichen Telefonbuch gibt es auch niemanden mit den im Stammbuch verzeichneten Nachnamen.
Ich bringe die Dinge jetzt aber erstmal zum Fundbüro.

Daß da jetzt ein erfolgreicher Impfstoff gefunden wurde, ist toll.

Wann ich aber meine Älteste darüber aufkläre, entscheide immer noch ich!

(Nichts ist schlimmer als ungefragte Einmischungen von außerhalb in meine Erziehung.)

Für alle, die schon seit einigen Wochen die Auflösung des "Dings" erwarten, hier einige Bilder vom heutigen Aufbau. :-)

Man nehme:

Ein paar Balken (die im Vordergrund)


Einen kleinen roten Traktor


Eine Rutsche, bei der noch der fette Betonklotz abgeflext werden mußte


Ein paar neue Pfosten hier & da & fertig


:-)

Ich befürchte, mein Ältester will mir etwas beichten - Schulbuchbestellung verpennt, irgendwas Wichtiges verloren, Freundin geschwängert (geht ja nicht, die ist ja in den USA), wobei auch immer von der Polizei erwischt worden. Irgendwie sowas.


Er hat jedenfalls vorhin ohne Aufforderung die Spülmaschine ausgeräumt.