geLEBT

Montag, 12. September 2005

HRGNGRMPF!

Wenn ein 3jähriges Kind sagt:
"Guckma, Mama, ich farbe die Wand an!"

- was könnte damit wohl gemeint sein?

Donnerstag, 1. September 2005

Pawlow's Ampeln.

Es ist immer, in Worten: j-e-d-e-s-m-a-l so, daß - hat man als erster eine Fußgängerampel erreicht und natürlich schon längst den Knopf gedrückt, mittels dem man dem Ampelsystem signalisiert, daß es bitte innerhalb der nächsten 30-55 Sekunden auf ein Fußgängergrün umschalten soll - jeder, der nachfolgend an der Ampel eintrifft, und zwar völlig unabhängig von der Straßenseite, dieses besagte Knöpfchen nochmal drückt, wahlweise stakkatoartig! Geht die Farbwechselphase dann eigentlich schneller vonstatten, ist das ein genbedingter Reflex, oder was soll das eigentlich?

Freitag, 26. August 2005

26.08.1992

Es war schon sehr spät an dem Montagabend, als ich den Regen über mir auf das Dach des Krankenwagens prasseln hörte. Er brachte mich in die Klinik, ohne Blaulicht, so dringend war mein Fall dann doch nicht.
Im Gegenteil: die Ärzte gedachten erst am Mittwoch, mich zu behandeln. Vollgepumpt mit irgendwelchen schmerzstillenden Mittelchen verlor ich kurz vor dem eigentlichen Eingriff sogar kurzzeitig das Bewußtsein, zumindest fehlten mir schon damals wie noch heute die letzten 30 Minuten.
Plötzlich machte sich etwas Hektik breit, die ich aber durch meinen Drogenschleier nur gefiltert mitbekam - irgendetwas war nicht in Ordnung, ich höre noch heute das Knistern der Verpackung, welcher zusätzliches steriles Arbeitsgerät entnommen werden mußte. Der weiße Gummikittel des mich behandelnden Chefarztes (höchstpersönlich) sah bereits wie der eines Akkordschlachters aus.
Dann ging alles sehr schnell, die anfänglich geahnten Komplikationen stellten sich nicht ein, und um 23.43 Uhr wurdest Du,
meine Tochter JULIA, geboren.

Ich bin glücklich, daß es Dich gibt und wünsche Dir einen wunderschönen 13. Geburtstag!

Ich liebe Dich!

Deine Mama

Montag, 25. Juli 2005

Frauen & Männer & Co.

"Mama, bist Du eine Frau?"
"Ja."
"Und was ist Julia?"
"Ein Mädchen."
"Und was bin ich?"
"Ein kleines Mädchen."
"Haben Frauen & Mädchen eine Scheide?"
"Ja."
"Mama, haben Männer einen Pippimann?"
"Ja."
"Hat Papa einen großen Pippiman?"
"Äh..."

Also, nicht daß ich das nicht wüßte.
Auch bin ich mit der, ähm...Ausstattung völlig zufrieden.
Ich habe auch keine Probleme damit, ein fast 3jähriges Mädchen aufzuklären.

Aber das muß nun wirklich nicht in einer Warteschlange an der Kasse beim örtlichen EDEKA-Markt sein.

Samstag, 25. Juni 2005

Geile Zeit.

Das Lied wurde unter anderem gestern auf der Abschlußfeier meines Sohnes von der Schulband gespielt.
Es rührt mich noch heute morgen, einige Stunden später, zu Tränen, wenn ich mich an das Bild erinnere, das unsere "Kinder" dort abgaben: freiwillig gekleidet in feinstem Zwirn standen sie auf der Bühne und nahmen dort ihre Abschlußzeugnisse der Mittleren Reife in Empfang.
Dabei war es doch erst gestern, daß wir uns von den Kindergärtnerinnen verabschiedeten und die den Kleinen alles Gute für den Schulweg wünschten.
Schon damals rannten mir die Tränen über das Gesicht - teils aus Freude, weil einer der größten Schritte über die Brücke vom Kleinkind zum Schulkind gegangen wurde, und weil es ein Abschied war, ein Abschied von einem Stück Kindheit, das so nie wieder kommen würde. Aber auch aus Angst vor der Ungewissheit, was aus meinem Kind wird - wie wird er in der Schule mitkommen?
Diese Angst wurde mir aber schnell genommen, denn von Beginn an kam mein Sohn gut mit, ich mußte nie mit ihm lernen (er selbst sagte gestern noch, daß es nur Einzelfälle gegeben hätte, in denen er meine Hilfe brauchte), es kamen nie Beschwerden, und er war immer ein bißchen der Lehrerliebling, ohne sich dadurch jedoch zum Außenseiter zu machen oder zu werden.
Hart war für ihn der Wechsel im 2. Schulhalbjahr der 3. Klasse in die Schweiz - der Umzug dorthin machte ihm zu schaffen und der fremde, oft schwer verständliche Dialekt auch (bis zum ich glaube 4. Schuljahr wurde dort noch in Dialekt unterrichtet, erst dann in Hochdeutsch). Aber auch diese Probleme ließ er sich nicht anmerken. Nachdem er dort die 6. Klasse mit einem sehr gutem Zeugnis beendet hat (dort gehen die "Grundschulen" bis zur 6. Klasse - ein sehr empfehlenswertes System!), zogen wir wieder nach Deutschland, wo er jedoch aufgrund dessen, daß in der Schweiz kein Englisch unterrichtet wurde, weil dort ja Französisch die erste Fremdsprache ist, von keinem Gymnasium angenommen wurde, sondern "nur" von einer Realschule und selbst dort noch das 6. Schuljahr aufgrund des Rückstandes in Englisch wiederholen mußte.
Im Nachhinein bin ich - und ich glaube, auch er - darüber aber froh, denn er hat dort wirklich tolle Freunde gefunden und ich bin sicher, daß das mitentscheidend für das gute Abschlußzeugnis war, denn wo Freunde sind, geht man gern hin.
Somit bin ich also nicht nur den Lehrern dankbar, die meinem Sohn ein verdammt gutes Stück Wissen beigebracht und durch ihr Engagement oft über die normalen Lehrertätigkeiten hinaus ihm einen guten Weg bis zur Mittleren Reife und somit zum noch zu gehenden Weg zum Abitur bereitet haben, sondern auch seinen Freunden, die ihn damals gut in die Klassengemeinschaft aufgenommen haben.
Gestern abend standen sie da also, und es war ein ergreifender Moment - in Sekundenschnelle zog da ein 17jähriges Leben wie ein Film vor meinem inneren Auge vorbei...
Mein Sohn, Du hattest schon unangenehme und wohl auch schreckliche Zeiten erlebt, aber es ist schön zu sehen und gut zu wissen, daß Dich das zwar alles geprägt hat und für immer unauslöschlich zu Deinem Leben gehören wird, es Dich aber nicht auf irgendeine schiefe Bahn gebracht hat.
Ich bin stolz auf Dich!
Und nicht nur auf Deine bisherigen schulischen Leistungen!

Als ich gestern Abend Deine (jetzt ehemalige) Direktorin begrüßte und ihr dafür dankte, daß sie sich damals so selbstverständlich dazu entschloß, Dich an ihrer Schule aufzunehmen, sagte sie:
"Sie haben einen tollen Sohn!"

Und ich sagte:"Ich weiß."
Und wir hatten beide Tränen in den Augen.

Es tat verdammt gut, es von jemand anderem zu hören.
Und ich bin mir ganz sicher, daß das noch viele Menschen sagen werden. Und die, die es nicht sagen, werden es sich denken. ;-)

(Ich wollte eigentlich einen viel schöneren Text schreiben, aber...da mußte ich beim Tippen ständig heulen, also habe ich die Emotionen ein bißchen entschärft. DIe Stimmung, die gestern vorherrschte, läßt sich eh nicht in Worte fassen, das muß man miterlebt haben. Würde mir hier ja eh keiner glauben, daß Lehrer schluchzend ihre Abschiedsreden halten...*g*)

Freitag, 10. Juni 2005

Gartenscheren.

Darf man mir nicht in die Hände geben.
Nein, ich verletze mich nicht damit, sondern vielmehr die Bäume, Büsche und was man halt sonst noch so alles abschneiden kann. An Gewächsen, meine ich.
Gestern mußten 3 Rhododendren dran glauben.
So alte Krüppeldinger.
Schöne Blüten haben die ja.
Für immer nur 7 Tage.
Das doppelte an Zeit braucht man, bis man die abgefallenen aus den Beeten aufgesammelt & die verblühten Knospen abgeknipst hat.
Das Beet war zudem noch mit einer ca. 6 Meter langen Buchsbaumhecke umrandet. Dahinter stehen kilometerhohe Koniferen. Und in dem Beet dazwischen die Rhododendren. Alles völlig lieblos angelegt vom Vormieter. Sollte wohl mal pflegeleicht sein, war es aber bisher nicht.
Also habe ich die Büsche rausgerissen, was bei ca. zwölfundvierundelfzich Jahre alten Dingern gar nicht sooo leicht ist/war, und die Buchsbaumhecke anschließend nach hinten, direkt an die Koniferen gesetzt.
Auf das freigewordene Stück Land wird und wurde schon teilweise Rasen eingesät, woraufhin mein Sohn, der füs Mähen zuständig ist, eben bei Besichtigung meinte:"Du tust auch alles, um mir das Leben schwer zu machen."

Bilder werden nachgereicht, es sieht so albern aus, mit Laptop auf dem Arm im Schlafanzug im Wiesentau rumzulatschen und Fotos von einem Stück Erde zu machen.

Freitag, 3. Juni 2005

Der neue Teppich.

Meine Mutter schneite vorgestern hier rein.
Ma:"Ich hab' da noch so'n schönen Wollteppich, kann ich nicht mehr gebrauchen, habe ich gerade frisch gewaschen, willste den vielleicht haben?"
Ich:"Yo, bring mal mit, irgendwo hammwa da immer Platz für."
Ma:"Wennden nicht gebrauchen kannst, tu ich ihn weg."
Ich:"Neenee, bring mal vorbei."

Sie bringt den Teppich am nächsten Vormittag, ich lege ihn mehr so auf die Schnelle innen vor die Terrassentür, meine Ma kommt nachmittags nochmal vorbei.
Ma:"Wennde den da liegen läßt, wird er aber schnell dreckig."
Ich:"Da geht doch keiner mit Schuhen drüber, die ziehen wir doch draußen immer aus."
Ma:"Der ist aus echter Wolle, den Teppich mußte in der Badewanne waschen, wenna dreckig ist."
Ich:"Mama, der wird hier nicht dreckig."
Ma:"Der ist noch von Tante Traudl, die hat keine billigen Teppiche gekauft."
Ich:"Willst'n wiederhaben?"
Ma:"Nee, ich kann den nicht mehr gebrauchen. Tu ihn weg, wennden nicht haben willst."
Ich:"Also ist es Dir egal, was ich damit mache?"
Ma:"Ja sicher, hauptsache ich bin ihn los."
Ich:"Dann lasse ich ihn da liegen wo er jetzt liegt."
Ma:"Da wird er aber schnell dreckig."

AAARRRGGGHHH!!!

Sonntag, 29. Mai 2005

Mein Fahrrad.

Es war im Oktober 2001. Nachdem unsere Pfadfinder-Gruppenstunde beendet war, stellte ich fest, daß mein Rad während eben dieser anderthalb Stunden geklaut wurde. Zu dem Zeitpunkt war es bereits seit 7 Jahren in meinem Besitz. Ich habe es geliebt, nicht nur, weil ich mir die damaligen Ratenzahlungen vom Munde absparen mußte, sondern weil es auch einfach ein wirklich tolles Gefährt war. Ich fahre sehr viel Rad und bin auch schon 'ne ganze Ecke weit rumgekommen, aber solch ein Rad habe ich noch nie anderswo gesehen. Auf diesem Rad ist meine Tochter (bei Neuanschaffung gerade mal knapp 2 Jahre alt) groß geworden, es ist mit auf eine große Pfadfinder-Tour gekommen, und natürlich durfte es auch 4 Jahre lang Schweizer Asphalt befahren.
Mein Rad ist mein Auto.
Ich kann mich erinnern, daß es ein Rahmenschloß hatte, und auch, daß ich dieses wohl einige Male genutzt habe, aber meistens war ich gutgläubig: wer klaut schon ein Rad mit Kindersitz? Nun, am besagten Tag im Oktober 2001 war natürlich kein Kindersitz mehr montiert, aber abgeschlossen habe ich es trotzdem nicht. Wer klaut schon das Rad einer ehrenamtlichen Pfadfinder-Leiterin? Stand halt nur nicht dran, daß ich ein lieber, freundlicher Mensch bin, der dieses Rad dringend benötigt. Darum hat auch irgend so ein Intelligenzflüchtling gemeint, er dürfe es sich einfach nehmen.
Die ersten Tage nach dem Diebstahl dachte ich ja noch, er (der oder die DiebIn) hätte es "nur entliehen" und zum reinen Fortbewegen von A nach B benötigt, um es dann in irgendein Feld zu schmeißen oder dermaßen auffällig abzustellen, daß es gefunden wird.
Dem war aber nicht so.
Die Anzeige gegen Unbekannt wurde eingestellt.
Monatelang gehörte zu meinen täglichen Einkäufen der Gang zum Gemeindebüro, wo man meine Angaben zum Rad bald schon auswendig kannte, um sie in die Fundbüro-Dateien einzugeben.
Aber es blieb verschwunden.

Anfang 2002 kaufte ich mir ein gebrauchtes Rad über Ebay, ohne es vorher gesehen und gefahren zu haben. Im Grunde war das Rad nicht schlecht, natürlich war es nicht so wie mein altes und für die kleinen Einkäufe und Ausflüge gut genug, aber nachdem ich im September 2002 meine zweite Tochter zur Welt brachte war klar, daß - so sie denn im Folgejahr im Kindersitz mitfahren kann - ein neues Rad, ein stabileres, bequemeres & verkehrssicheres her muß. Aus finanziellen Gründen verschob sich das Vorhaben jedoch um ein weiteres Jahr.
Am 12. Juni 2004, also fast 3 Jahre nach dem Diebstahl, war es soweit: nachdem wir schon seit 2 Wochenenden diverse Fahrradfachhandelgeschäfte in der benachbarten Großstadt abgeklappert hatten, ohne Ergebnis, zumal unsere preisliche Maximumgrenze die Auswahl ja auch etwas eingrenzte.
An diesem Tag zogen wir wieder los und schauten dabei schweren Herzens auch beim örtlichen Händler, der uns vor gut 2 Jahren keine Ratenzahlung beim Kauf eines mehr als 800,- DM teuren Rades gewähren wollte. Meine damalige TrotzReaktion war "Da kaufe ich nicht mal mehr ein Katzenauge!"
Die nette Frau Fachverkäuferin war aber diesmal wirklich nett und ging auch gleich auf unsere preislichen Vorstellungen ein, indem sie uns beim ersten Rad schon 20,- Euro runterlassen wollte (wäre aber immer noch etwas zu teuer gewesen *g*), ganz zufrieden waren wir aber noch nicht, da fiel ihr ein (jaja, solche Einfälle haben Verkäufer ja immer ganz schnell,wenn sie merken, daß ihnen potenzielle Kunden abspringen könnten...), daß sie gestern ein neues Rad bekommen hat, sogar für etwas weniger als den Preis, den wir uns vorstellten, es war nur noch nicht komplett zusammengebaut, also führte sie uns in eine Hinterhofgarage. Yo, prima, klasse Rad, nur noch den Lenker austauschen (ich kann nicht mit so sportlichen...) und 'nen Korb vorne dran, dann nehmen wir's.
Das Rad war im Grunde schon gekauft, das sagten wir der Dame auch. Darum kann ich auch bis heute nicht nachvollziehen, warum sie uns anbot, vielleicht doch auch nochmal in die Garage nebenan bei den Gebrauchträdern zu schauen...und ich kann auch bis heute nicht nachvollziehen, warum wir das taten, obwohl wir doch schon ein Rad so gut wie gekauft hatten...die Frau Fachhändlerin zieht also das Garagentor nebenan hoch, der Raum ist ziemlich vollgestellt, die hintersten Räder nur schwer zugänglich, aber ich habe es sofort gesehen:

mein altes Rad! :-)

Es sollte noch 90,- Euro kosten, wir konnten aber auf 60,- runterhandeln. Dabei spielten wahrscheinlich meine fast schon krampfartigen Freudentränen, die die nette Dame sowohl beeindruckt als auch verwirrt haben müssen, eine kleine Rolle. Erst recht, als ich ihr ohne hinzuschauen ein paar noch immer vorhandene Merkmale des Rades nennen konnte.
Man wird sich jetzt vielleicht verwundert fragen, warum ich für mein eigenes Rad noch Geld bezahlen mußte - nun, zum einen konnte ich nicht wirklich nachweisen, daß es auch meins ist/war (also ich wußte es ja, hatte aber leider & blöderweise nix Schriftliches, nicht mal die Rahmennummer...), und zum anderen war es zum Zeitpunkt des Diebstahls vor 3 Jahren in einem etwas, ähm...sagen wir mal: desolatem Zustand, dessen Instantsetzung mich garantiert mehr als diese 60,- Euro gekostet hätte. ;-)
Außerdem war nun auch noch ein Korb vorn befestigt, den es vorher nicht gab.
Natürlich fragten wir den Händler, woher er das Rad habe, und "natürlich" hatte er leiderleiderleider üüüberhaupt keine Daten von dem Menschen, der ihm das Rad zum Verkauf anbot. Daraufhin sah ich mich natürlich gezwungen, unseren Dorfsheriff darauf anzusetzen, aber Fehlanzeige, der meint, man bekommt den Dieb nicht mehr.
Und ehrlich gesagt, ist es mir auch egal.
Mittlerweile.

Mein Dank gilt Herrn Budenzauberer, der mir im Jahre 2004 ein neues Rad kaufen wollte und ich nur deshalb mein altes wiederbekam.

Wer also vorhat, sich ein gebrauchtes Rad zuzulegen, sollte vielleicht mal die Nummer mit "Das ist ja meins!", unterlegt mit ein paar Freudentränen, probieren. ;-)

Dienstag, 24. Mai 2005

Ich & Michael Schumacher.

Oder: Mein erster Preisausschreiben-Gewinn.

Wenn man von ein paar Euro Gewinn beim LOTTO (das ist aber schon so lange her, daß es damals noch in DM ausgezahlt wurde) absieht, habe ich erst einmal bei einem Preisausschreiben gewonnen. Was natürlich auch daran liegen kann, daß ich auch erst einmal bei einem Preisausschreiben mitgemacht habe.
Es war im Jahre 2000.
Eines der zwei hiesigen Volksblätter bot eine zweitägige Reise für eine Person nach Marinello (so heißt doch der Sitz von Ferrari-Heimatstall, oder?) an, inklusive Treffen mit Michael Schumacher himself. Ja, genau dem. Dem großen Bruder von Ralf. Dem, der meine langjährige Begeisterung für F1 in genau dem Jahr zum Erlahmen brachte.
("Was ist der Unterschied zwischen Michael Schumacher und Gott? - Gott hält sich nicht für Schumacher!")



Man mußte lediglich eine Begründung dafür einsenden, warum man diese Reise verdient hätte.
Mir wäre ja lieb gewesen, ich hätte überhaupt erstmal eine Begründung dafür gefunden, warum ich da überhaupt mitgemacht habe. Wahrscheinlich wollte ich ihm im Falle des Gewinnes einfach nur sein arrogantes Kinn geraderücken. Aber damit hätte ich ganz sicher nicht gewonnen. Also schrieb ich:

"Wenn ich gewinne, würde ich die Reise meinem Freund (einem fanatischen Schumacher-Fan!) schenken, weil er genau dann (Zeitpunkt der Reise) frei hat.

Und mein Geliebter auch."

Zwei Tage später eine Mail mit der Bestätigung, daß die Redaktion sich dafür entschieden hätte, daß meine "Begründung" gewonnen hätte. (Ohje, wie grottenschlecht müssen da die anderen Einsendungen gewesen sein - wahrscheinlich so Sprüche wie "Ich bin der größte Schumi-Fan, den es gibt, ich gucke jedes Rennen!" oder so...)
Meine Freude hielt sich in Grenzen.
Mein damaliger Freund, dem ich die Reise dann ja tatsächlich schenkte, hätte mich wahrscheinlich allein nur deswegen geheiratet.
Um das zu erklären, müßte ich erzählen, daß er ein Fan der allerübelsten Sorte F1 war, wie sie im Buche steht: während des Rennens wird natürlich ein Ferrari-Schumacher-Trikot angezogen; während der deutschen Siegerhymne für Schumi erhebte man sich selbstverständlich aus dem Sessel, und bis zum nächsten Rennen wird der Ferrari-Schumi-Strickschal auf der Hutablage ausgebreitet (man fuhr widersprüchlicherweise Mercedes). Fatalerweise stand im Garten meiner Mutter ein längst nicht mehr genutzter Fahnenmast (ehemalig für Schützenfest- und Prozessions-Flaggen gedacht), an dem dann nach Saisonende brav eine Schumi-Ferrari-Flagge gehisst wurde.
Ich glaube, mir war in meinem Leben noch nie etwas so peinlich.
Das sind ja Sachen, die weiß man nicht, wenn man jemanden kennenlernt. Die stellen sich ja wie so vieles erst im Laufe der Zeit (hier: beim ersten Rennen) heraus.
Und ich glaube, diese Dinge spielten auch eine große Rolle bei unserer Trennung kurze Zeit später.

Dem Jungen standen also die Tränen in den Augen, als ich ihm durch meine dämliche Antwort ein Shake-Hands mit seinem Idol ermöglichte.
Daß das ganze Treffen nur 10 Minuten dauerte (und er nur einer von ca. 30 Männern war, die darum anstanden, zu Schumi hinab- oder hinaufzublicken) und der ganze Aufwand (Charterflug ab Ahden/Lippstadt, Umsteigen in Frankfurt, Übernachtung in einer italienischen Kaschemme) eigentlich in keinem Verhältnis standen, sehe wahrscheinlich nur ich so.

Auf meiner Hass-Liste (siehe Punkte 18-21) stand Schumi aber schon vorher.

Künftig mache ich nur noch bei Preisausschreiben für mindestens 2 Personen mit, wo es eine Reise in die Karibik zu gewinnen gibt.
Oder ein Auto.
Aber bitte keinen Ferrari.
Ich hasse Rot.
Und Schumacher.
Ich wollte es nur nochmal erwähnt haben.
Nicht, daß ich das vergesse.

Samstag, 21. Mai 2005

Mein Tattoo.

Sieht so aus:



Es stellt das Symbol dar, welches alle Pfadfinder der Welt vereinigt: eine Lilie.
Und die wiederum hat den Ursprung in einer Kompaßnadel! Schon die Chinesen hatten die Lilie als Nordzeichen auf dem Kompaß, und die meisten Ausschmückungen der Nadeln z.B. auf alten Landkarten war immer dreiblättrig, eben wie eine Lilie. Der Gründer der Pfadfinder-Bewegung, Lord Robert Baden-Powell of Gilwell, legte fest, daß die 3 Blätter der Lilie für die 3 Punkte des Pfadfinderversprechens stehen: Gott dienen, dem Nächsten helfen und das Pfadfindergesetz zu erfüllen.
Nun kann man natürlich von gerade ersterem Punkt halten was man will, aber ich denke, auch ohne Gott zu dienen bin ich eine Pfadfinderin im Sinne "Bi-Pi's".
Und zwar seit nun schon fast auf den Tag genau 12 Jahren, allerdings mit Unterbrechung der knapp 4 Jahre, die wir in der Schweiz weilten.
Leider lassen es meine derzeitigen häuslichen Umstände seit ca. 2 Jahren nicht zu, wieder als ehrenamtliche Gruppenleiterin tätig sein zu können, und ein klitzekleines Bißchen habe ich die "Auszeit" auch genossen, aber so langsam fängt es wieder an, das Kribbeln, sobald ich irgendwo was über "uns" lese/ höre, und die Sehnsucht nach dem Spaß in den Sommerlagern wächst...zum Glück haben wir einen alten ausrangierten "Igel" (das ist ein riesiges Rundzelt, ähnlich einem Tipi, in dem bis zu 6 Erwachsene Platz haben, siehe auch hier) in der Garage, da schnüffele ich manchmal den alten Lagerfeuergeruch...

An dem Oberarm befand sich mal eine kleine Jugendsünde in Form eines selbstgestochenen "W" in qietschgrün (natürlich habe ich das nicht selbst gemacht, sondern machen lassen, was aber gleichbekloppt ist) - die "Liebe" hielt natürlich nicht lang, umso länger aber das W. Später habe ich dann immer gesagt, das sei der Stempel von WESTFLEISCH. *haha*
Vor gut 3 Jahren hat mich dieser dämliche Buchstabe dann so angepisst, daß ich auf die glorreiche Idee kam, es übertätowieren zu lassen und bei der Suche nach einem für mich (!) schönen Motiv war mir klar, daß ich mir nienienieniemals eins aus diesen in den Tattoo-Shops ausliegenden Katalogen nehmen würde! Nicht, weil die alle so häßlich sind (na OK, die meisten doch), sondern weil ich es einfach nicht ertragen könnte, wenn ich mal jemanden mit dem gleichen Motiv sehen würde. So kam mir halt die Idee mit der Pfadi-Lilie.
Und es ist mir mächtig egal, ob die in 30 Jahren vielleicht mal aussieht wie ein verwelktes Mauerblümchen.

Und jetzt werfe ich den Kamin an und halte Stockbrot rein.

Du

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:D Davon ging ich aus.
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Budenzauberin - 2019-11-28 07:43
Ich. :-)
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https://names.911memorial. org/#lang=en_US&page=perso n&id=4893
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Budenzauberin - 2018-09-11 12:15
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Budenzauberin - 2018-07-09 14:29
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bye bye
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Yooee - 2018-05-30 15:08
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Budenzauberin - 2017-07-25 09:52

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