Bericht über ein Barcamp von einer, die das erste Mal daran teilgenommen hat.
Vor einigen Monaten stieß ich rein zufällig (per
Frau Nessy ) auf das "
Barcamp Dangast". Da Frau Nessy sich so darauf freute, erkundigte ich mich, was denn ist, denn: noch nie gehört/ gelesen.
Schnell war klar: Jau, das ist was für mich! Und zwar aus mehreren Gründen: zum einen liebe ich solche "Sessions", wobei ich mir den Begriff auch erstmal aneignen muß, denn in dem Dunstkreis, in dem ich mich bisher bewegte, heißt sowas einfach nur "Workshop". Im Großen und Ganzen ist das wohl auch alles das Gleiche, aber auf Barcamps heißt das nun mal anders und fertig.
Zum anderen habe ich seit mehr als 20 Jahren ausschließlich meine Pfadfinderei und meine Familie um mich (was natürlich sehr gut ist!), nur wenige Male aufgelockert durch kurze Sequenzen von sowohl schönen als auch nicht so schönen anderen Dingen, und ich bin ein kommunikativer Mensch und lerne gerne andere kennen.
Mit diesem themenfreien Barcamp (es gibt natürlich auch viele themenbezogene Barcamps) in Dangast bot sich also gleich eine mehrfache Chance für mich: nicht nur neue Lern- und Infoinhalte, sondern dazu auch neue Menschen kennenlernen & raus aus meiner "Bubble" kommen zu können und ein nicht ganz unwichtiger Punkt: ab ans Meer, auch wenn wir eine Woche zuvor erst aus dem Texel-Urlaub zurück kamen & man natürlich nicht den Fehler machen darf, die beiden Gegenden für Urlaube miteinander zu vergleichen, denn da verliert Dangast leider. ;-)
Auch wenn man nicht zwingend eine eigene "Session" anbieten muß, so hatte ich doch Lust darauf und wählte dann erstmal ein unverfängliches Thema, mit dem ich mich jedoch schon seit vielen Jahren beschäftige und ich sehr mag: ICEBREAKER-Games. Das sind kurze Spiele, meist ohne jegliches Material, so daß sie fast überall von fast jedermann in fast jedem Alter gespielt werden können.
Sie können hilfreich sein beim Auflockern einer anfangs steifen Atmosphäre, oder zum Aufbrechen trockener Workshops, Vorträge, Sessions oder wann auch immer. Und natürlich auch, um einfach nur ein bißchen Spaß zu haben.
Ich kam also fast pünktlich um 10 Uhr im strömenden Regen an, von dem ich noch nicht wußte, daß er auch zwei volle Tage strömender Regen bleiben würde.
Direkt im Eingangsbereich des wirklich tollen Gebäudes (Location)
Weltnaturerbeportal war die Anmeldung perfekt organisiert: es wurde ein schnelles Porträtfoto angefertigt (erwähnte ich schon, daß ich kurz zuvor durch strömenden Regen lief?), welches man dann auf einen Zettel mit seinem Namen und 3 Hashtags zu sich selbst und/oder seiner Session an eine Stellwand hing, auf der dann alle Teilnehmer vertreten waren.
Hatte mehrere Vorteile: man bekam einen Überblick, wer denn so alles da ist, und man konnte - wenn man einen Namen mit einer Session nicht in Verbindung bringen konnte - nachschauen. Ich fand das trotz blöden Fotos von mir gut.
Nicht unerwähnt bleiben sollte auch das Werbegeschenk des Sponsors
enera: ein qualitativ hochwertiger schwarzer Stoffbeutel, gefüllt mit gut ausgewählten und nützlichen Dingen wie einem Din A5-Heft & Kuli, einem Prospekt mit Ortsplan von Dangast, einem Müsliriegel und einem Apfel - fand ich toll!
Da kann man dann auch gleich mal noch erwähnen, daß enera auch das leckere Mittagsessen gesponsort hat, ohne daß es irgendwo groß an die Glocke gehangen wurde - unaufdringliche Werbung ist meines Erachtens nach immer noch die beste Werbung!
Zurück zum Programm.
Von Frau Nessy wußte ich so ungefähr, wie es dann abläuft: man stellt sich und seine Session kurz & knapp (!!!elf!!!) vor, trägt sie dann an einem Board zu der Uhrzeit, die man entweder möchte oder die noch frei ist, ein, fertig.
Ich hatte mir jedoch ganz umsonst einen kleinen Text zurechtgelegt, denn beim nur um wenige Minuten verspätetem Ankommen, wo ich mir dann bei lediglich 3 Personen vor mir anschauen/ anhören konnte, wie das da so läuft, und ich dann tief Luft holen wollte um loszulegen, bekam ich auch schon die Anweisung von Djure, einem der Mitorganisatoren: "Nur 3 Hashtags!"
Öhm...OK, andere, die gar nicht in den sozialen Netzwerken unterwegs sind und somit auch keine Hashtags kennen bzw. nutzen, hatten zwar einen Vorstellungsrahmen, der schon beinahe eine eigene Session darstellte ;-) , aber nun gut.
So nannte ich also kurz meinen Namen und die 3 Worte, die meiner Meinung nach meine Session ausmachten, und das war es auch schon.
Danach durften sich dann alle melden, die selber eine Session anbieten wollten.
Auch hier übte ich mit zunächst in etwas Zurückhaltung, um mir den genauen Ablauf erstmal ansehen zu können und reihte mich dann Richtung Ende der Schlange derer ein, die ihre Sessions vorstellen wollten. Im Nachhinein war das keine ganz so gute Idee, denn für meine "Icebreaker" blieb nur noch einer der letzten freien Plätze am Ende des Tages, um 17.30 Uhr, über. Da ahnte ich schon, daß da kaum Interesse bestehen wird, denn nach so einem langen Tag hat man in der Regel keine Lust mehr auf "sowas".
So war es dann auch: eine einzige Interessentin kam, und somit mußte meine Session dann leider ausfallen.
Im Nachhinein jedoch denke ich mir, daß es vielleicht ja auch einfach am Thema gelegen haben könnte. ;-)
Gut war, daß vor Beginn der ganzen Sessions die Organisatoren - ich war nämlich nicht die einzige, die zum ersten Mal an einem Barcamp teilnahm - darauf hinwiesen, daß es besser sei, eine Session frühzeitig zu verlassen, wenn man feststellt, daß sie einem nicht gefällt, als daß man da anstandshalber sitzen bleibt und seine Zeit verschwendet.
So stand ich dann auch schon in meiner allerersten Session direkt nach 10 Minuten auf, um sie zu verlassen...man lernt also, daß es nicht nur auf ein für einen selbst interessantes Thema ankommt, sondern natürlich auch auf jemanden, der ebendieses Thema dann auch gut vortragen kann.
Ich trete hier, wo ich keine Namen nenne, sicher niemandem zu nahe, wenn ich sage, daß nun mal nicht jede/r gut vortragen kann. Und daß natürlich auch eine gewisse Sympathie mitschwingen muß, um sich von einem Vortragenden mitreißen, mindestens aber begleiten zu lassen.
Daß das nicht immer so ist, ist ja ganz natürlich.
Sympathisch waren mir dort gleich mehrere Menschen, aber auch hier nenne ich jetzt der Fairness halber keine Namen, diejenigen werden eh wissen, daß sie gemeint sind. Mit denjenigen sitzt man dann z.B. auch zum Tagesabschluß noch in urigen Kneipen. ;-)
Das Themen-Angebot war dann auch recht vielfältig von Sketchnotes über Energiewandel bis hin zum Sparen beim Küchenkauf und "Einfach mal machen", und einen echten Tesla durfte man sich auch von Nahem anschauen.
Manchmal gibt es mehrere interessante Sessions parallel oder dann, wenn man seine eigene gibt, da muß man sich dann halt entscheiden. Manchmal hat man auch Glück, daß eine Session, die man nicht besuchen konnte, am nächsten Tag nochmal angeboten wird.
Ich habe mir das dann auch gleich mal zu eigen gemacht & konnte mich dank Unterstützung von einigen, die mitbekamen, daß meine Session am Vortag mangels Teilnehmer nicht stattfinden konnte, dann auch als Erste eintragen und wählte dann natürlich gleich die erste Startzeit. Und es hat funktioniert!
Mit immerhin 9 Teilnehmern konnten wir ein bißchen Spaß haben, auch wenn wir eins der schönsten Spiele "Stühle kippeln" leider nicht zuende bringen konnten, da es mit etwas Lärm verbunden war, im Nebenraum aber eine ruhige Session stattt fand. Egal, war trotzdem schön und ich danke allen, die in meiner Session waren. :-)
Pünktlich zum Ende am Samstagnachmittag riss dann auch der Himmel auf, so daß sich einige noch am Strand trafen, um das Barcamp im strahlendstem Sonnenschein ausklingen zu lassen.
Abschließend kann ich sagen, daß es ein sehr schönes "erstes Mal" für mich war, was man ja nicht immer von allen ersten Malen behaupten kann. ;-)
Ich habe etwas Blut geleckt und man wird sich wiedersehen - spätestens aber am 7.-8.9.2018 in Dangast! Vielleicht versuche ich es dann auch mal mit einem anderen Thema, ist ja nicht so, als hätte ich nicht noch mehr auf Lager. ;-)
Besonders gut gefallen hat mir natürlich die Location - auch wenn das "Meer" nur wenige Stunden anwesend war, so war es ein ungemein toller Ausblick bei den Sessions und in den Pausen.
Sehr angenehm war die gesamte Atmosphäre: entspannt und sehr freundlich.
Für mich persönlich gehörten die vielen Gespräche "dazwischen" und "danach" genauso dazu, weil man da dann auch außerhalb vom Barcamp noch über verschiedene Inhalte (und Menschen) plaudern & einige etwas besser kennen lernen kann.
Danke an die Organisatoren Djure, Frank und Daniel und natürlich enera - das habt ihr toll gemacht und die Location wird sicher so schnell nicht getoppt werden können!
Danke aber auch wie immer an meinen Mann, der mir dieses Wochenende "Auszeit" ermöglicht hat! :-*
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