Auf unserem weißen Sofa-Polster (jahaaaaaaaa, ich weiß, daß es völlig weltfremd ist, sich mit mindestens einem Kleinkind eine weiße Polstergarnitur zuzulegen!) ist ein kleiner Schokoladenfleck. Wir fragen die Kleinste (3einhalb), ob sie vielleicht eine Ahnung hat (denn wir wissen, daß sie es weiß), wie der wohl da hingekommen sein könnte.
Sie erklärt es uns:

"Die Schokolade hat im Polster innendrin eine kleine Höhle, und dann wollte sie da mal rauskommen."

Die Kleinste durfte heute zum ersten Mal mit Wasserfarben experimentieren, dies ist das Resultat des 5. Blattes:

Mama & Mond

Die große Schwester bestaunt es und sagt:
"Du bist ja eine richtige Künstlerin!"

Die Kleinste:
"Nee, eine Gemalerin."

Die Kleinste:"Ich hab' so ein Geschlucke im Hals."

Ich:"Was ist denn ein Geschlucke?"

"Das, was ich im Hals habe."

Die Kleinste ist ja seit einigen Wochen tagsüber windelfrei, nur auf längeren Fahrten bekommt sie noch eine an sowie nachts. Mittlerweile erledigt sie sogar größere Geschäfte völlig ohne Hilfe (außer bei dieser Sache mit dem weißen Papier für danach) auf dem normalen WC.
Hin & wieder, wenn sie völlig ins Spiel vertieft und/ oder gedankenverloren ist, gehen schon mal die ersten Tröpfchen in die Hose. Nicht weiter schlimm, klar.
Um Konversation zu betreiben, stellen wir in so einem Fall meistens so blöde Fragen wie "Wie konnte denn das passieren?" oder "Warum bist Du denn nicht rechtzeitig aufs Klo gegangen?".

Als es eben wieder geschah, antwortete sie:

"Ich habe vergessen, daß im Wohnzimmer kein Klo ist."

Die Kleinste besitzt seit ihrem gut 2. Lebensjahr (für alle neuen Leser - soll's ja geben-: sie wurde im September 3 Jahre) ein in meinen Augen für dieses Alter ungewöhnliches Faible für Musik bzw. Lieder. Zwar singen wir ihr natürlich auch das übliche Kleinkind-Repertoire vor, aber weitaus lieber hört sie dann "selbsterfundene" Lieder von ihrem Vater oder die Querbeet-Sampler ihrer Eltern, die unterschiedlicher nicht sein können: Pop vs. Jazz, um es auf einen einfachen Nenner zu bringen.
Derzeit angesagt, und zwar ausschließlich (!) ist Annett Louisan. Ich mag mochte die eigentlich echt gern hören, aber wenn man bei jeder Autofahrt "Das Spiel" mindestens 3mal repeaten muß, reicht es. Zwischenzeitlich habe ich die CD's sogar schon aus dem Auto genommen, um guten Gewissens sagen zu können "Nee, die CD ist nicht hier."
Mittlerweile mag das Kind sich aber auch all ihre (also Annett's) anderen Lieder anhören (was es nicht besser macht), so daß sie - wie schon bei einigen anderen Interpreten bzw. deren Songs zuvor - bereits nach den ersten Takten den Liedtitel benennen kann.
Liedtitel heißt in dem Fall, daß sie eine sehr prägnante Textzeile rauspickt wie "Mach doch mal 'Ich will doch nur spielen' an!"
Oft muß ich erst ein paar Hits durchzappen, bis ich das von ihr gewünschte Lied gefunden habe, da ich nicht immer alle Texte auswendig weiß, sie dafür schon.
Gestern jedoch stellte sie mich vor ein Rätsel:

"Mach' mal das Lied mit dem Kühlschrank abtauen an!"

???

Ich zappe mal wieder Annett durch.
"Ist es das?"
"Nee."
*zapp*
"Das?"
"Nee."
"Dann weiß ich nicht, welches Lied Du meinst."
"Papa singt das immer."
???
"Dann mußt Du warten, bis wir den Papa vom Bahnhof abgeholt haben und ihn fragen, der kennt das dann ja."
Papa steigt ins Auto.
"Papa, mach' mal das Lied mit dem Kühlschrank abtauen an."
Papa (überlegt und sagt, das sei mindestens 2 Monate her): "Das ist nicht auf CD, das singe ich doch immer selber."
Aha. Kein Wunder, daß es nicht auf der Annett-CD war und ich es auch nicht kenne.
"Dann sing doch mal!"

Papa singt:
"Abtau'n, Girl - Du mußt den Kühlschrank wieder abtau'n, Girl..."

(Ob sich Billy Joel wohl im Grabe umdreht - oder ist der noch gar nicht tot?)

Die Kleinste leidet scheinbar hin und wieder unter Blähungen, die den Weg nicht allein nach draußen schaffen. Eine dann folgende Bauchmassage erklärte ich ihr damit, daß der Pups im Bauch nicht "um die Kurve kommt" und man ihm mit ebendieser Massage helfen kann, den "Weg zu finden".
Vorhin quälte sie wohl wieder so ein Ding, jedenfalls kam sie zu mir den Worten:

"Mama, da ist wieder so ein Pups in meinem Bauch, der nicht weiß, wo er hin will."

Die Kleinste berichtet über Schmerzen im Fuß. Ich frage sie, wie das denn passiert sein kann.
Sie:"Ich habe in Julias Zimmer auf die kleine Eisenbahn getreten."
Ich (mehr so als Ablenkungsmanöver): "Wann warst Du denn bei Julia im Zimmer?"
Sie:"Heute nachmittag oder morgen."

Die Kleinste begeht im Bad Körperpflege.
Ich frage, warum sie ihr Handtuch nicht richtig, sondern nur so halb auf den Haken aufgehängt hat.
Sie:"Das Handtuch war zu schwach, sich richtig aufzuhängen."

Herr Budenzauberer hat noch wichtige Besorgungen zu tätigen, die er gern allein erledigen möchte. Die Kleinste will aber unbedingt mit, erhält jedoch ein stetes "Nein."
Sie gibt nicht auf, fragt wieder und wieder, und immer erhält sie eine mal ausführlich erklärte, mal eine kurze & knappe Absage.

Daraufhin sie:

"Papa, sag nicht immer Nein.Sag doch mal OK, Du kannst mitkommen!"

Seit ein paar Tagen besteht die Kleinste beim Ritual der Morgenwäsche darauf, ebenfalls mit dem Deostick der Mama in Berührung zu kommen, weil sie auch "gut riechen" will.
Heute war sie mit Herrn Budenzauberer im Bad, dessen (blaufarbiger) Deoroller herhalten mußte.
Daraufhin kommt sie zu mir und teilt mit:

"Guckma, Mama, ich rieche nach Blau."