Zwischenstand
Unsere Tochter ist jetzt fast auf den Tag genau zweieinhalb Jahre alt.
Da ich schon zwei Kinder im Alter von jetzt 12 und 17 Jahren habe, stelle ich enorme Entwicklungsunterschiede von der Kleinen zu anderen fest, die auffallen, auch wenn ich nicht den direkten Vergleich zu den Geschwistern stelle, sondern selbst zu anderen Kindern (Freunde, Nachbarn). Entwicklungen, die natürlich erstmal in die Kategorie "Elternstolz" fallen, so langsam aber doch auffällig bzw. uns jetzt erst richtig bewußt werden. Und: selbst untereinander trauen wir uns nicht wirklich, darüber zu reden, weil es so eingebildet klingt wenn man sagt "Unsere Tochter ist weiter als andere in dem Alter.".
Nein, ich glaube nicht, daß sie "hochbegabt" ist (vielleicht will ich es aber auch nur nicht wahrhaben, weil solche Kinder früher oder später meistens anfangen, sehr anstrengend zu werden?), aber sie ist sehr sehr pfiffig! Natürlich macht das auch stolz, keine Frage, das war ich bei meinen anderen Kindern genauso, auch wenn die manche Dinge eben erst viel später konnten als die Kleine. Aber sie hat auch manche "Tic's", die mich sehr nachdenklich machen, zumal ich die in dieser Form von den anderen beiden absolut nicht kenne. Hier mal ein paar Fakten/ Beispiele:
- mit 6 Monaten (!) konnte sie krabbeln! Und zwar ohne vorher rumzurollen oder so, nein, sie lag wie jedes andere Baby in dem Alter auch auf den Boden, ging in den "Vierfüßlerstand" und krabbelte los, von Beginn an sehr sicher. Das war eigentlich überhaupt nichts zum "Angeben", denn ich empfand es als sehr anstrengend!
- die ersten Schritte waren dann "normal" um den ersten Geburtstag herum, aber dann lief sie auch sehr schnell schon sehr sicher und fiel kaum hin.
- Sprechen: wann genau sie es konnte, habe ich irgendwo datiert, finde es aber gerade nicht. Auf jeden Fall konnte sie schon vor ihrem 2. Geburtstag viele Zwei-Wort-Sätze, und innerhalb des letzten halben Jahres entwickelte sich ihr Wortschatz so rasant, daß sie mittlerweile nicht nur die ihrer lehrbuchentwicklungsstandgemäßen 2-3-Wort-Sätze spricht, sondern ganze Geschichten erzählt, inklusive Nebensätze und meist sogar grammatikalisch korrekt, inklusive richtiger Vergangenheitsformen. Laut verschiedener Seiten, die sich mit Sprachentwicklung beschäftigen, hat sie derzeit den Stand eines Ende 4jährigen Kindes, teilweise beherrscht sie das Sprechen auch schon wie 5jährige es können sollten.( Quelle: http://www.birgit-lange.de/inhalte/sbut/ratgeber/elternratgeber/entwicklung.html ). Natürlich spricht sie wie üblich in dem Alter manche Laute (S, Sch, r) nocht nicht korrekt.
- ebenfalls innerhalb des letzten halben Jahres fiel auf, daß sie ein enormes Gedächtnis hat: Namen von Leuten, die sie erst einmal gesehen und benannt bekommen hat, merkte sie sich, obwohl teilweise Wochen dazwischen lagen, bis sie diese Leute wiedergesehen hat.
- sie liebt es, wenn sie während des Wickelns Lieder vorgesungen oder Gedichte aufgesagt bekommt. Innerhalb weniger Tage konnte sie kurz vor Weihnachten (da war sie also 28 Monate) "Advent, Advent, ein Lichtlein brennt" auswendig. Mein Mann ist überwiegend für die Lieder zuständig und singt ihr eigentlich alles vor, was ihm gerade so in den Sinn kommt, also nicht nur Kinderlieder, und findet es natürlich auch spaßig, ihr Quatsch beizubringen. Somit kann das Kind auch schon "Happy Birthday to you, Marmelade im Schuh, Aprikose in der Hose, happy Birthday to you" singen, und zwar in der richtigen Melodie.
Seit ein paar Wochen hat sie einen CD-Player in ihrem Zimmer, weil wir feststellten, daß sie Musik sehr mag (naja, welches Kind nicht). Anfangs war er für sie nicht erreichbar, dennoch konnte sie den Display sehen, der die Lieder anzeigte. Als ich den Player dann aber mal aufgrund einer größeren Aufräum- und Putzaktion auf den Boden stellen mußte, ergriff sie sofort die Gelegenheit und drückte sofort bis zu der Nummer mit ihrem Lieblingslied durch. Klar, kleinkindübliches fotografisches Gedächtnis, schließlich hat sie sich die Zahlen ja auch ständig bei jedem Lied angeguckt. Vor ein paar Tagen hat sie aber gezeigt, daß sie das auch bei nigelnagelneuen CD's kann: sie hört sie einmal durch bzw. zappt selber weiter, und dann weiß sie, wo welches Lied ist bzw. ihr(e) Lieblingslied(er). Man kann sie auch nach bestimmten Liedern fragen, die sie dann anmacht.
- sie kann sich natürlich auch schon seit ca. 5 Monaten selber ihre Schuhe anziehen, vorausgesetzt, sie haben Klett- oder Reißverschluß. Mittlerweile zieht sie sich auch alleine ihre Strümpfe & Hosen an.
Wahrscheinlich habe ich ein paar kleine "Besonderheiten" vergessen aufzuzählen, weil sie hier im Alltag schon Normalität haben. Füge ich ein, wenn mir noch was ein/auffällt.
Ist natürlich alles überhaupt keine Veranlassung, dem Kind irgendeine Form von "Hochbegabung" zuzuschreiben, läuft alles noch unter "Elternstolz" und ist ja auch nix Bedenkliches.
Bedenklich werden erst ihre "Tic's", ihr Hang zu Ritualen:
- die Spiralfedern ihrer rausnehmbaren Bettstangen (werden morgens entfernt, abends wieder eingesetzt) dürfen nur in einer bestimmten Reihenfolge eingesetzt werden, ebenso die Stangen
- aus Keksen, die alle gleich aussehen (!), wählt sie nach genauester Betrachtung einen ganz bestimmten aus
- sie kommt schon seit sie auf der Welt ist mit erstaunlich wenig Schlaf aus
- Dinge, die sie mit ins Bett nimmt, dürfen nur in einer bestimmten Anordnung liegen, die von mir auf gar keinen Fall verändert werden darf!
Auch hier gibt es noch ein paar mehr Tic's, die schon irgendwie "normal" geworden sind und mir deshalb gerade nicht einfallen, wird ebenfalls ergänzt.
Egal, was sich aus alledem mal entwickelt oder auch nicht:
ich liebe sie. :-)
News, 1.4.05:
Mittlerweile beherrscht sie auch die Farben und verwechselt lediglich Rot & Blau manchmal.
Zählen kann sie nun auch schon, bis 10, auch wenn es momentan nur "ausendiggelerntes Nachgeplapper" ist. Aber sie will immer wissen, wie eine Zahl heißt, wenn sie irgendwo eine sieht. Wobei ich mich allerdings frage, woher sie überhaupt weiß, daß es Zahlen sind?
Da ich schon zwei Kinder im Alter von jetzt 12 und 17 Jahren habe, stelle ich enorme Entwicklungsunterschiede von der Kleinen zu anderen fest, die auffallen, auch wenn ich nicht den direkten Vergleich zu den Geschwistern stelle, sondern selbst zu anderen Kindern (Freunde, Nachbarn). Entwicklungen, die natürlich erstmal in die Kategorie "Elternstolz" fallen, so langsam aber doch auffällig bzw. uns jetzt erst richtig bewußt werden. Und: selbst untereinander trauen wir uns nicht wirklich, darüber zu reden, weil es so eingebildet klingt wenn man sagt "Unsere Tochter ist weiter als andere in dem Alter.".
Nein, ich glaube nicht, daß sie "hochbegabt" ist (vielleicht will ich es aber auch nur nicht wahrhaben, weil solche Kinder früher oder später meistens anfangen, sehr anstrengend zu werden?), aber sie ist sehr sehr pfiffig! Natürlich macht das auch stolz, keine Frage, das war ich bei meinen anderen Kindern genauso, auch wenn die manche Dinge eben erst viel später konnten als die Kleine. Aber sie hat auch manche "Tic's", die mich sehr nachdenklich machen, zumal ich die in dieser Form von den anderen beiden absolut nicht kenne. Hier mal ein paar Fakten/ Beispiele:
- mit 6 Monaten (!) konnte sie krabbeln! Und zwar ohne vorher rumzurollen oder so, nein, sie lag wie jedes andere Baby in dem Alter auch auf den Boden, ging in den "Vierfüßlerstand" und krabbelte los, von Beginn an sehr sicher. Das war eigentlich überhaupt nichts zum "Angeben", denn ich empfand es als sehr anstrengend!
- die ersten Schritte waren dann "normal" um den ersten Geburtstag herum, aber dann lief sie auch sehr schnell schon sehr sicher und fiel kaum hin.
- Sprechen: wann genau sie es konnte, habe ich irgendwo datiert, finde es aber gerade nicht. Auf jeden Fall konnte sie schon vor ihrem 2. Geburtstag viele Zwei-Wort-Sätze, und innerhalb des letzten halben Jahres entwickelte sich ihr Wortschatz so rasant, daß sie mittlerweile nicht nur die ihrer lehrbuchentwicklungsstandgemäßen 2-3-Wort-Sätze spricht, sondern ganze Geschichten erzählt, inklusive Nebensätze und meist sogar grammatikalisch korrekt, inklusive richtiger Vergangenheitsformen. Laut verschiedener Seiten, die sich mit Sprachentwicklung beschäftigen, hat sie derzeit den Stand eines Ende 4jährigen Kindes, teilweise beherrscht sie das Sprechen auch schon wie 5jährige es können sollten.( Quelle: http://www.birgit-lange.de/inhalte/sbut/ratgeber/elternratgeber/entwicklung.html ). Natürlich spricht sie wie üblich in dem Alter manche Laute (S, Sch, r) nocht nicht korrekt.
- ebenfalls innerhalb des letzten halben Jahres fiel auf, daß sie ein enormes Gedächtnis hat: Namen von Leuten, die sie erst einmal gesehen und benannt bekommen hat, merkte sie sich, obwohl teilweise Wochen dazwischen lagen, bis sie diese Leute wiedergesehen hat.
- sie liebt es, wenn sie während des Wickelns Lieder vorgesungen oder Gedichte aufgesagt bekommt. Innerhalb weniger Tage konnte sie kurz vor Weihnachten (da war sie also 28 Monate) "Advent, Advent, ein Lichtlein brennt" auswendig. Mein Mann ist überwiegend für die Lieder zuständig und singt ihr eigentlich alles vor, was ihm gerade so in den Sinn kommt, also nicht nur Kinderlieder, und findet es natürlich auch spaßig, ihr Quatsch beizubringen. Somit kann das Kind auch schon "Happy Birthday to you, Marmelade im Schuh, Aprikose in der Hose, happy Birthday to you" singen, und zwar in der richtigen Melodie.
Seit ein paar Wochen hat sie einen CD-Player in ihrem Zimmer, weil wir feststellten, daß sie Musik sehr mag (naja, welches Kind nicht). Anfangs war er für sie nicht erreichbar, dennoch konnte sie den Display sehen, der die Lieder anzeigte. Als ich den Player dann aber mal aufgrund einer größeren Aufräum- und Putzaktion auf den Boden stellen mußte, ergriff sie sofort die Gelegenheit und drückte sofort bis zu der Nummer mit ihrem Lieblingslied durch. Klar, kleinkindübliches fotografisches Gedächtnis, schließlich hat sie sich die Zahlen ja auch ständig bei jedem Lied angeguckt. Vor ein paar Tagen hat sie aber gezeigt, daß sie das auch bei nigelnagelneuen CD's kann: sie hört sie einmal durch bzw. zappt selber weiter, und dann weiß sie, wo welches Lied ist bzw. ihr(e) Lieblingslied(er). Man kann sie auch nach bestimmten Liedern fragen, die sie dann anmacht.
- sie kann sich natürlich auch schon seit ca. 5 Monaten selber ihre Schuhe anziehen, vorausgesetzt, sie haben Klett- oder Reißverschluß. Mittlerweile zieht sie sich auch alleine ihre Strümpfe & Hosen an.
Wahrscheinlich habe ich ein paar kleine "Besonderheiten" vergessen aufzuzählen, weil sie hier im Alltag schon Normalität haben. Füge ich ein, wenn mir noch was ein/auffällt.
Ist natürlich alles überhaupt keine Veranlassung, dem Kind irgendeine Form von "Hochbegabung" zuzuschreiben, läuft alles noch unter "Elternstolz" und ist ja auch nix Bedenkliches.
Bedenklich werden erst ihre "Tic's", ihr Hang zu Ritualen:
- die Spiralfedern ihrer rausnehmbaren Bettstangen (werden morgens entfernt, abends wieder eingesetzt) dürfen nur in einer bestimmten Reihenfolge eingesetzt werden, ebenso die Stangen
- aus Keksen, die alle gleich aussehen (!), wählt sie nach genauester Betrachtung einen ganz bestimmten aus
- sie kommt schon seit sie auf der Welt ist mit erstaunlich wenig Schlaf aus
- Dinge, die sie mit ins Bett nimmt, dürfen nur in einer bestimmten Anordnung liegen, die von mir auf gar keinen Fall verändert werden darf!
Auch hier gibt es noch ein paar mehr Tic's, die schon irgendwie "normal" geworden sind und mir deshalb gerade nicht einfallen, wird ebenfalls ergänzt.
Egal, was sich aus alledem mal entwickelt oder auch nicht:
ich liebe sie. :-)
News, 1.4.05:
Mittlerweile beherrscht sie auch die Farben und verwechselt lediglich Rot & Blau manchmal.
Zählen kann sie nun auch schon, bis 10, auch wenn es momentan nur "ausendiggelerntes Nachgeplapper" ist. Aber sie will immer wissen, wie eine Zahl heißt, wenn sie irgendwo eine sieht. Wobei ich mich allerdings frage, woher sie überhaupt weiß, daß es Zahlen sind?
Budenzauberin - 2005-02-23 14:43 - gezaubert in: geLEBT
Hat sie denn schon einen Berufswunsch? Das ist mir sehr stark in Erinnerung geblieben, dass das kleine Monster in dem Alter Bundeskanzler werden wollte.
Klar bleiben die Stangen drin, das respektiert sie zum Glück (noch). Was den Schlaf betrifft, war es eigentlich wesentlich anstrengender, als sie noch ein Säugling war. Also abgesehen jetzt von den üblichen Fütterungs-Unterbrechungen hat sie vor allem tagsüber teilweise nur ein bis zwei Stunden geschlafen. Mittlerweile schläft sie zwar regelmäßiger und auch noch teilweise mit Mittagsschlaf , sie kann aber auch durchaus mal abends ohne den Hintergrund einer Erkrankung bis halb 11 wachbleiben, am nächsten Tag um 6 Uhr aufwachen, keinen Mittagsschlaf halten, und das ein paar Tage lang, ohne vor Müdigkeit umzukippen oder den Schlaf einfach mal "nachzuholen" (nachholen an sich geht ja eh nicht, aber sie könnte ja wenigstens mal am nächsten Tag einfach nur 'ne Stunde länger schlafen, macht sie aber nicht). Klar, an Tagen, an denen ich mal etwas größeres Bedürfnis nach einer kleinen Ruhepause habe, ist es dann schon anstrengend, wenn sie keinen Mittagsschlaf macht, aber da sie ja allmählich eh in das Alter kommt, wo diese Zeiten vorbei sind, komme ich eigentlich ganz gut damit klar. Zumal sie ja ansonsten auch mehr ein Sonnenscheinkind ist.
Und Bundeskanzler will das kleine Monster auch schon lange nicht mehr werden. Sehr seltsam, nicht? (Es muss da doch schon fast drei gewesen sein; das wahr zur letzten Bundestagswahl.)
Über ihre Berufswahl rede ich gleich mal mit ihr, wenn sie mit Bügeln fertig ist. *g*