In den Statistischen Jahresberichten von 1992 heißt es, daß alle Bielefelder Straßen übereinandergestapelt einen Wall ergeben würden, mit dem man die gesamte ehemalige DDR 1000 Meter hoch umzäunen könnte, und daß ein einzelner Arbeiter 326 Jahre rund um die Uhr schuften müßte, um sämtliche eurer Bürgersteige hoch- und wieder runterzuklappen.
Und fast jede eurer Straßen gabelt sich oder führt zumindest auf eine weitere, auf der man seinen Weg in mindestens zwei unterschiedliche Richtungen fortsetzen kann - beruhigend, daß keine davon ins Nichts führt (wenn man Orte wie Gütersloh oder Herford jetzt mal nicht als Nichts bezeichnet). Daß dazu noch nahezu jede oder gar jede Straße einen eigenen Namen hat, vervollständigt die hohe Kunst des Verkehrswegebaus.
Da kann Paderborn einfach nicht mithalten.

Darum meine Bitte: wenn ihr einen kleinen Jungen jungen Burschen seht, der zwischen eurer durchdachten und höchst effektiven Verbindungsstruktur nicht zurechtkommt und sonst sowas passieren kann, dann bringt ihn nach Hause auf den rechten Weg dahin, wo er hin muß. Es ist mein Sohn, der seit heute Student an eurer unübersichtlichen, viel zu großen schönen Universität sein darf.

[Rubrik: Lass los, Mama!]