Der kleine Häwelmann.
Oder: Warum mich ein altes Kinderbuch beinahe 500,- Euro gekostet hätte.
"Der kleine Häwelmann" von Theodor Storm ist sicher den meisten ein Begriff. Es mag nicht unbedingt eines der pädagogisch wetvollsten Bücher sein, wenngleich auch nicht so schlimm wie "Struwwelpeter", aber ich besaß es nun mal als Kind und habe es heiß & innig geliebt. Allerdings auch nur diese eine, ganz bestimmte Ausgabe mit dieser einen, ganz bestimmten Zeichnung vorn auf dem Deckblatt. Denn kleine Häwelmänner gibt es bei Ebay viele, aber als ich vor etwas mehr als einem Jahr nach "meinem" Buch Ausschau hielt, war es nicht dabei. Das aus meiner Kindheit war dem Aufräum- und Wegwerfwahn meiner Mutter zum Opfer gefallen, aber da hat sie auch sicher nicht gewußt, daß ich da so dran gehangen habe und auch noch Jahre später dran hing.
Aber ich hatte Glück und fand es dann doch noch. Nun gibt man ja in der Regel nur dann schon frühzeitig sein Gebot ab, wenn man weiß, daß man bei Auktionsende nicht live vorm Rechner sitzen kann, oder weil man einfach keine Ahnung vom Bieten hat. Normalfall ist aber für diejenigen, die ihr Höchstgebot nicht durch andere Mitbieter oder gar Pusher unnötig in die Höhe treiben lassen wollen, daß man erst in möglichst letzter Sekunde bietet. Wieviel Zeit genau die "letzte Sekunde" tatsächlich bedeutet, hängt natürlich vom eigenen Rechner ab sowie auch von den bekannten Stoßzeiten bei Ebay wie z.B. Sonntagabends. Dieses Bietverhalten wird unter Ebay'ern "Snipen" genannt, eine meiner Spezialitäten. Man gibt also in "letzter Sekunde" sein Höchstgebot ab und verringert somit die Wahrscheinlichkeit, daß man noch überboten werden kann, und falls doch, dann entweder nur bis kurz vor seinem Höchstgebot (wobei das dann ja trotzdem ärgerlich ist, wenn der Preis durch das eigene Gebot auf z.B. nur Euro 1,50 gesprungen ist, sich dann aber doch noch jemand in allerallerletzter Sekunde dazwischendrängelt und zwar nicht höher bietet als man selbst, aber das Höchstgebot dann auf z.B. Euro 11,50 treibt, weil man z.B. 13,- als Obergrenze, der andere aber nur 11,- eingegeben hat), oder man wird eben überboten, aber dann war einem das Teil ja auch nicht mehr wert. Soweit, so gut.
Nun wollte ich aber dieses Buch u-n-b-e-d-i-n-g-t haben, allein schon weil ich ja auch durch langes Suchen festgestellt habe, daß ebendiese Ausgabe eher selten bei Ebay zu finden ist. Und weil ebendieses Buch ein Stück aus meiner Kindheit ist, aus der ich eh schon kaum Erinnerungen in gegenständlicher Form besitze.
Daß ich es bekam, dazu verhalf mir das "Kamikaze-Snipen".
Bedeutet, daß man in erwähnter letzter Sekunde nicht sein realistisches Höchstgebot abgibt, sondern eine utopische Summe. Sollte sich dann also doch noch jemand mit einem Gebot in die letzte Sekunde drängeln können, hat man den bebotenen Artikel garantiert sicher.
"Kamikaze" heißt es nun aber deswegen, weil ja nun unter Umständen jemand anderes auf die gleiche Idee kommen könnte und ebenfalls ein horrendhohes Höchstgebot eingibt. Wenn ich also, wie beim kleinen Häwelmann der Fall gewesen, 500,- Euro eingab und jemand anderes hätte 499,- eingegeben, hätte ich mit meinem Höchstgebot das Buch gewonnen.
Ich hatte aber Glück und bekam es für nur 4,39. :-)
"Der kleine Häwelmann" von Theodor Storm ist sicher den meisten ein Begriff. Es mag nicht unbedingt eines der pädagogisch wetvollsten Bücher sein, wenngleich auch nicht so schlimm wie "Struwwelpeter", aber ich besaß es nun mal als Kind und habe es heiß & innig geliebt. Allerdings auch nur diese eine, ganz bestimmte Ausgabe mit dieser einen, ganz bestimmten Zeichnung vorn auf dem Deckblatt. Denn kleine Häwelmänner gibt es bei Ebay viele, aber als ich vor etwas mehr als einem Jahr nach "meinem" Buch Ausschau hielt, war es nicht dabei. Das aus meiner Kindheit war dem Aufräum- und Wegwerfwahn meiner Mutter zum Opfer gefallen, aber da hat sie auch sicher nicht gewußt, daß ich da so dran gehangen habe und auch noch Jahre später dran hing.
Aber ich hatte Glück und fand es dann doch noch. Nun gibt man ja in der Regel nur dann schon frühzeitig sein Gebot ab, wenn man weiß, daß man bei Auktionsende nicht live vorm Rechner sitzen kann, oder weil man einfach keine Ahnung vom Bieten hat. Normalfall ist aber für diejenigen, die ihr Höchstgebot nicht durch andere Mitbieter oder gar Pusher unnötig in die Höhe treiben lassen wollen, daß man erst in möglichst letzter Sekunde bietet. Wieviel Zeit genau die "letzte Sekunde" tatsächlich bedeutet, hängt natürlich vom eigenen Rechner ab sowie auch von den bekannten Stoßzeiten bei Ebay wie z.B. Sonntagabends. Dieses Bietverhalten wird unter Ebay'ern "Snipen" genannt, eine meiner Spezialitäten. Man gibt also in "letzter Sekunde" sein Höchstgebot ab und verringert somit die Wahrscheinlichkeit, daß man noch überboten werden kann, und falls doch, dann entweder nur bis kurz vor seinem Höchstgebot (wobei das dann ja trotzdem ärgerlich ist, wenn der Preis durch das eigene Gebot auf z.B. nur Euro 1,50 gesprungen ist, sich dann aber doch noch jemand in allerallerletzter Sekunde dazwischendrängelt und zwar nicht höher bietet als man selbst, aber das Höchstgebot dann auf z.B. Euro 11,50 treibt, weil man z.B. 13,- als Obergrenze, der andere aber nur 11,- eingegeben hat), oder man wird eben überboten, aber dann war einem das Teil ja auch nicht mehr wert. Soweit, so gut.
Nun wollte ich aber dieses Buch u-n-b-e-d-i-n-g-t haben, allein schon weil ich ja auch durch langes Suchen festgestellt habe, daß ebendiese Ausgabe eher selten bei Ebay zu finden ist. Und weil ebendieses Buch ein Stück aus meiner Kindheit ist, aus der ich eh schon kaum Erinnerungen in gegenständlicher Form besitze.
Daß ich es bekam, dazu verhalf mir das "Kamikaze-Snipen".
Bedeutet, daß man in erwähnter letzter Sekunde nicht sein realistisches Höchstgebot abgibt, sondern eine utopische Summe. Sollte sich dann also doch noch jemand mit einem Gebot in die letzte Sekunde drängeln können, hat man den bebotenen Artikel garantiert sicher.
"Kamikaze" heißt es nun aber deswegen, weil ja nun unter Umständen jemand anderes auf die gleiche Idee kommen könnte und ebenfalls ein horrendhohes Höchstgebot eingibt. Wenn ich also, wie beim kleinen Häwelmann der Fall gewesen, 500,- Euro eingab und jemand anderes hätte 499,- eingegeben, hätte ich mit meinem Höchstgebot das Buch gewonnen.
Ich hatte aber Glück und bekam es für nur 4,39. :-)
Budenzauberin - 2005-10-12 12:00 - gezaubert in: geLIEBT
glückwunsch zum buch, Sie alter kamikaze-sniper!
Ich dachte immer, die Kategorie, in die ich einen beitrag geschoben habe, würde direkt unten genannt, oder muß ich das irgendwo eingeben, damit das passiert? Wissen Sie auch nicht, hmm?