Ein Jahr danach.
Gestern vor einem Jahr bin ich operiert worden.
9 Stunden und 10 Minuten lang.
Neben den Tumoren hat man mir auch noch die Milz, die Galle und ein Stück vom Darm herausgenommen.
Damit der Darm sich an der geflickten Stelle erholen konnte, bekam ich einen vorläufigen künstlichen Darmausgang, Stoma genannt. Dies konnte bereits Ende Mai erfolgreich wieder rückverlegt werden und mittlerweile kann ich mich schon kaum noch daran erinnern, wie das so war mit dem Ding.
Mitte Juni mußte ich dann nochmal wegen einer kleinen Zyste im unteren Bauchraum sowie einer kleinen Entzündung operiert werden, war aber eher harmlos und im Zysten-Punktat waren auch keine Krebszellen zu sehen.
Während der Stoma-Rückverlegung, die ich in der Klinik habe vornehmen lassen, wo auch meine große OP statt fand, gab es eine Gen-Studie für die Testung, ob mein Krebs genetisch bedingt oder zufällig war.
Das Ergebnis habe ich bereits Ende August erhalten, leider ist er genetisch bedingt. Meine beiden ältesten Kinder haben sich nun vorgestern ebenfalls testen lassen, die Ergebnisse sind in ca. 6 Wochen zu erwarten.
Der Vorteil, soweit man davon sprechen kann, ist, daß bei positiver Testung alle künftig einer engmaschigeren Kontrolle unterliegen und so der Scheiß, falls er denn auftauchen sollte, rechtzeitig erkannt werden kann.
Derzeit stehen die Chancen 50:50, also ob sie es haben oder nicht.
FALLS sie es haben, besteht beim Sohn die Chance, daß er mal Brustkrebs bekommen könnte, bei 7%, also eher unwahrscheinlich.
Bei der Tochter sieht das Ganze schon anders aus; ihr wird empfohlen, sich bis spätestens 35 mit dem Kinderwunsch durchzusein und sich dann die Eierstöcke und Gebärmutter herausnehmen zu lassen.
Ich selbst muß mich nun zu den normalen Nachsorgen nun auch jährlich einmal einer Mammographie unterziehen, da ich eventuell auch noch an Brustkrebs erkranken könnte.
Ansonsten geht es mir gesundheitlich derzeit sehr gut.
Als Chemo-Nachwirkung habe ich lediglich nur noch leicht taube Zehen - jeder kennt ja sicher das Gefühl, wenn der Fuß eingeschlafen ist und wieder "aufwacht", genau so ein "kribbeln" habe ich. Permanent. Das führt manchmal zu minimalen Gleichgewichtsstörungen, aber nix Dramatisches.
Meine Kurzatmigkeit ist auch nicht mehr so extrem, mittlerweile kann ich schon in einem Zug vom Keller bis in den ersten Stock gehen.
Meinen Port habe ich noch (das ist das in Höhe des Schlüsselbeins implantierte Ding, wodurch die Chemo-Infusion in den Körper geleitet wurde), plane aber, ihn Anfang des Jahres wieder rausnehmen zu lassen. Das geht ja ambulant. Aber für dieses Jahr habe ich erstmal die Schnauze voll von Klinikbesuchen.
Auch eine Hernie muß ich noch richten lassen, eventuell bekomme ich die aber immer wieder, da mein Bauchnetz natürlich sehr porös und spröde geworden ist.
Mein Alltag hat mich mittlerweile zurück, aber arbeiten gehen kann ich noch nicht wieder.
Meine Haare sind nun schon wieder gute 6-7 cm lang und man könnte das ganze durchaus schon als Frisur bezeichnen. :-)
Die Tränen, die oft aus Angst vorm Sterben kamen, werden zwar weniger, aber die Angst ist natürlich nach wie vor da. An manchen Tagen halt weniger bis gar nicht, an manchen dafür umso mehr.
Ich wünsche mir, mindestens noch so lange leben zu können/ dürfen, bis die Kleinste (jetzt 13) volljährig ist. In der Hoffnung, daß sie dann psychisch stabiler ist als derzeit.
Gerne nehme ich aber auch noch ein paar Jahre mehr.
Dann könnte ich auch wieder mehr bloggen. ;-)
9 Stunden und 10 Minuten lang.
Neben den Tumoren hat man mir auch noch die Milz, die Galle und ein Stück vom Darm herausgenommen.
Damit der Darm sich an der geflickten Stelle erholen konnte, bekam ich einen vorläufigen künstlichen Darmausgang, Stoma genannt. Dies konnte bereits Ende Mai erfolgreich wieder rückverlegt werden und mittlerweile kann ich mich schon kaum noch daran erinnern, wie das so war mit dem Ding.
Mitte Juni mußte ich dann nochmal wegen einer kleinen Zyste im unteren Bauchraum sowie einer kleinen Entzündung operiert werden, war aber eher harmlos und im Zysten-Punktat waren auch keine Krebszellen zu sehen.
Während der Stoma-Rückverlegung, die ich in der Klinik habe vornehmen lassen, wo auch meine große OP statt fand, gab es eine Gen-Studie für die Testung, ob mein Krebs genetisch bedingt oder zufällig war.
Das Ergebnis habe ich bereits Ende August erhalten, leider ist er genetisch bedingt. Meine beiden ältesten Kinder haben sich nun vorgestern ebenfalls testen lassen, die Ergebnisse sind in ca. 6 Wochen zu erwarten.
Der Vorteil, soweit man davon sprechen kann, ist, daß bei positiver Testung alle künftig einer engmaschigeren Kontrolle unterliegen und so der Scheiß, falls er denn auftauchen sollte, rechtzeitig erkannt werden kann.
Derzeit stehen die Chancen 50:50, also ob sie es haben oder nicht.
FALLS sie es haben, besteht beim Sohn die Chance, daß er mal Brustkrebs bekommen könnte, bei 7%, also eher unwahrscheinlich.
Bei der Tochter sieht das Ganze schon anders aus; ihr wird empfohlen, sich bis spätestens 35 mit dem Kinderwunsch durchzusein und sich dann die Eierstöcke und Gebärmutter herausnehmen zu lassen.
Ich selbst muß mich nun zu den normalen Nachsorgen nun auch jährlich einmal einer Mammographie unterziehen, da ich eventuell auch noch an Brustkrebs erkranken könnte.
Ansonsten geht es mir gesundheitlich derzeit sehr gut.
Als Chemo-Nachwirkung habe ich lediglich nur noch leicht taube Zehen - jeder kennt ja sicher das Gefühl, wenn der Fuß eingeschlafen ist und wieder "aufwacht", genau so ein "kribbeln" habe ich. Permanent. Das führt manchmal zu minimalen Gleichgewichtsstörungen, aber nix Dramatisches.
Meine Kurzatmigkeit ist auch nicht mehr so extrem, mittlerweile kann ich schon in einem Zug vom Keller bis in den ersten Stock gehen.
Meinen Port habe ich noch (das ist das in Höhe des Schlüsselbeins implantierte Ding, wodurch die Chemo-Infusion in den Körper geleitet wurde), plane aber, ihn Anfang des Jahres wieder rausnehmen zu lassen. Das geht ja ambulant. Aber für dieses Jahr habe ich erstmal die Schnauze voll von Klinikbesuchen.
Auch eine Hernie muß ich noch richten lassen, eventuell bekomme ich die aber immer wieder, da mein Bauchnetz natürlich sehr porös und spröde geworden ist.
Mein Alltag hat mich mittlerweile zurück, aber arbeiten gehen kann ich noch nicht wieder.
Meine Haare sind nun schon wieder gute 6-7 cm lang und man könnte das ganze durchaus schon als Frisur bezeichnen. :-)
Die Tränen, die oft aus Angst vorm Sterben kamen, werden zwar weniger, aber die Angst ist natürlich nach wie vor da. An manchen Tagen halt weniger bis gar nicht, an manchen dafür umso mehr.
Ich wünsche mir, mindestens noch so lange leben zu können/ dürfen, bis die Kleinste (jetzt 13) volljährig ist. In der Hoffnung, daß sie dann psychisch stabiler ist als derzeit.
Gerne nehme ich aber auch noch ein paar Jahre mehr.
Dann könnte ich auch wieder mehr bloggen. ;-)
Budenzauberin - 2015-11-11 15:03 - gezaubert in: Davor & danach