Paderborn-ABC.
So, Paderblogger - hier mal der Versuch eines Gemeinschaftsprojektes.
Jeder, der mag, kann was zu einem der Buchstaben des Alphabetes beitragen, das natürlich auf irgendeine Weise mit Paderborn & Umgebung zu tun haben sollte, wobei es nicht nur bekannte Dinge sein müssen, sondern auch ganz persönliche sein dürfen. Eine kleine Beschreibung zu dem Wort wäre nett. Entstehen soll dabei eine Auflistung, die dann jeder in seinen Blog aufnehmen kann.Und damit es nicht zu einfach wird, machen wir das ganze schön chronologisch und fangen also mit A an. Natürlich dürfen zu einem Buchstaben auch Mehrfachnennungen gemacht werden und die können sowohl positiven als auch negativen Inhaltes sein. Man darf aber erst zum nächsten Buchstaben wechseln, wenn der vorherige bereits mindestens einen Eintrag enthält. Zu jedem bereits erwähnten Buchstaben sind jederzeit weitere Beiträge möglich. Schreibt in den Kommentaren oder schickt es mir per Mail, ich kopiere es dann mit Angabe des Verfassers jeweils hier hinein.
DAS GROSSE PADERBORN-ABC
A: Ampelborn - es gibt wohl keine europäische Großstadt, in der es a.) so viele Ampeln gibt (pro Einwohner ca. 3) und b.) so viele Ampeln den Verkehr mehr lahmlegen denn regeln wie in Paderborn. Dafür gibt es sogar schon eine eigene Seite.
B: Bauprojekte. Paderborn ist in vielen Dingen gut, in noch viel mehr Dingen Mittelmaß und hat sich einem Bereich zur absoluten Spitze gemausert: dem ambitionierten Scheitern von Bauprojekten bzw. bei Verbrechen wider die Architektur.
Das fing schon an der Schwelle vom achten zum neunten Jahrhundert an, als weiland Kaiser Karl in Paderborn hospitierte und sich eine kleine Hütte baute. Die schimmeligen Reste davon im Keller des Domes haben die verschlagenen Paderborner in der Schnittmenge von Kirche, CDU und Schützenverein über Jahrhunderte lang als historischen Kaiserthron zur touristischen Attraktion hochgeschummelt, bis man dann vor ein paar Jahren kleinlaut zugeben mußte, das es sich bei den kümmerlich Mauerbröckchen wohl doch nur um ein paar profane Treppenstufen handelt.
Auf Grund dieser Historie und in Vorahnung kommender Desaster haben die königlich britischen Luftstreitkräfte dann im zweiten Weltkrieg versucht, die Stadt an den Paderquellen einzuebnen, um einen vielleicht hoffnungsvolleren Neuanfang zu ermöglichen. Hat nicht ganz geklappt, denn in Paderborn baut man zwar schluderig, aber massiv.
Das kann man heute noch an den unsäglichen Betonmonumenten im Bereich Königsplatz und Zentralstation sehen, die seit den Siebzigern einen ganzen Innenstadtbereich zum kläglichen Siechtum verdammen. In Architektenkreisen bedeutet die Sanierung dieses Krisengebiet eine ähnliche Herausforderung wie die des Beiruts der achtziger Jahre.
In den Neunzigern versuchte man sich dann an der Libori-Galerie, die zwar (und das ist in Paderborn nicht selbstverständlich!) fertig geworden ist, aber als konzeptionell gescheitert angesehen werden darf. Aus eben diesem Grund wird man den Komplex demnächst auch massiv umbauen, Unterhaltung dürfte garantiert sein.
Derzeit darf man die Stadt an den Paderquellen ohne Bescheidenheit als ein Mekka des Bau-Katastrophentourismus bezeichnen. Paderborn hat sein eigenes "Ground Zero" im Hinterhof des Rathauses, wo man tief im Lehm nicht so recht mit dem Neubau von Volksbank und Kammerspielen vorankommt. Dann gibt es da die hier an anderer Stelle schon beschriebene Bauruine des neuen Sportstadions, dessen bereits verbaute Fertigbeton-Teile sich wie anklagende Finger gegen die niedrig hängenden ostwestfälischen Wolken recken.
Außerdem noch die Mogelbrücke in Richtung Lieth, bei der man dann nach knapp 30 Jahren gemerkt hat, das die Baumeister dereinst gar keine Stahltrossen, sondern nur Attrappen verbaut haben. Auch der unambitionierte Abriss & Umbau des städtischen Freibades passt in dieses Bild.
Noch länger somit nur noch die Liste der großspurig geplanten, aber noch nicht bzw. nie verwirklichten Projekte. Wie z.B. die lange geplante Eislaufhalle, eine Multifunktionshalle, ein Messezentrum, den Neubau der Stadtverwaltung, die geplante Änderung der Bundesstraße 1. Und auch das jüngst in der Stadt für Aufsehen sorgende Projekt der Müllverbrennungsanlage Mönkeloh verspricht noch viele vergnügliche Stunden.
Außer für die Notaufnahmen der Paderborner Krankenhäuser, selbstredend. Dort verzeichnet man nämlich einen sprunghaften Anstieg der Infarktpatienten, immer wenn der Herr Bürgermeister öffentlichkeitswirksam mit dem Spaten in der Hand oder auf einem Bagger sitzend zur Grundsteinlegung eines neuen Baudesasters in der Lokalpresse erscheint.
(Von Ker0zene)
Bier, Paderborner - entfaltet vor allem in Dosen den vollen Unterschichtencharme. Kennt man sogar in Kiel.
( Von Frau Echse)
Brot, Paderborner Landbrot. Dazu schrieb Herr Pikas bereits diesen Artikel mit Foto! Zitat:
"Hier sehen Sie ein Paderborner Landbrot, vom Volksmund meistens als "Paderborner" bezeichnet . Eigentlich ist es kein Brot, sondern ein Statement: Die braune Cordhose unter den Backwaren.
Ist es frisch, schmeckt es klebrig - aber keine Sorge, nach ca 6 Stunden ist es nicht mehr frisch, sondern trocken, und nur noch großzügig eingefettet und mit fingerdick Schwartemagen oder einer Doppelscheibe mittelalten Goudas genießbar. Seinen hohen Beliebtheitsgrad weit über die Stadtgrenzen hinaus genießt es dank seiner langen Haltbarkeit. Wird es richtig gelagert, behält es mehrere Monate lang seinen säuerlich bitteren Geschmack.
Paderborner Landbrot - Brot im Schatten des Domes - zum Grundnahrungsmittel gewordener Katholizismus!"
C: CDUisch inspirierte Gegend mit einer ungebrochenen Tendenz zur dauerhaften Einparteienpolitik
(siehe auch -> S wie schwarzes Loch).
(Von Yoog)
D: Drei-Hasen-Fenster - der Ostwestfale an sich, und der katholische insbesondere, ist nämlich knickerig. Deshalb spendiert er den drei Hasen im Fenster des Paderborner Doms nämlich auch nur insgesamt drei Ohren. Außerdem ist er offensichtlich tierquälerisch veranlagt, lässt er diese nämlich obendrein ständig im Kreis laufen.
(Von Jazzer)
E: Elsen, schönster Stadtteil mit fast 16.000 EW, gehobenes Wohnniveau. Wer hier wohnt, braucht keinen Kontakt zur Außenwelt, da alles vorhanden ist, was man zum Leben braucht. Nur ein IKEA & ein McDonald fehlen noch.
F: Finke, Wilfried. Paderborns Sonnenkönig. Der Nixdorf des Enterieurs. Hat aus dem 100m² Möbelgeschäft seines Vaters ein deutschlandweites Einrichtungsimperium hochgezogen. "Von Gronau bis Gera" reicht das Geschäftsgebiet. Allein drei Häuser hat der Selfmade-Millionär in Paderborn aufgebaut. Außerdem gehört ihm der ortsansässige Zweitliga-Fußballverein SC Paderborn. Offiziell darf man das natürlich nicht sagen, aber er ist Präsident und Hauptsponsor, und nach dem, was über seinen Führungsstil nach außen dringt, kann man das wohl so sehen. Über seine Rolle beim umstrittenen Stadionbau kann ebenfalls nur spekuliert werde, aber raten Sie mal, wessen Möbelhaus direkt neben der zukünftigen "Paragon-Arena" steht. Und warum auch nicht? Nach allem, was er für die Region geleistet hat ...
(Von Pikas)
H: Hauptstadt, heimliche. Nämlich zumindest die der Handyläden. Man kann ziemlich sicher sein, das in der Paderborner City jedes Jahr ein paar alteingesessene Fachgeschäfte in bester Lage ins Gras beißen, weil die Mieten nicht mehr zu tragen sind oder die Leute lieber im Internet oder beim Discounter kaufen. In die freigewordenen Geschäftslokale stoßen dann zielsicher Handyläden, nach denen in Paderborn enormer Bedarf besteht, was sich wiederum durch die hohe Anzahl von Ampeln erklärt, in deren Rotphasen der Paderborner gerne telefoniert (... wenn der verbleibende Jahresurlaub nicht mehr für eine Stadtumrundung reicht).
Schauen Sie hierzu auch unter "A" wie "Ampelborn".
(Von Ker0zene)
Hafenviertel - eines von zahlreichen Kneipenvierteln. Von Ende der 80'er bis in die 90'er wechselten etliche Kneipen dort ihre Besitzer sowie die Namen so häufig wie frisch Verliebte ihre Unterhosen. Laut Wiki soll es in Paderborn "etwa 50 Kneipen" geben. Das kann nur ein Auswärtiger geschrieben haben. Ich erhöhe um das Dreifache.
K: Klein-Venedig - Elsener Neubaugebiet in Schrebergartenformat, durchzogen mit Wasserkanälen, die gemeinschaftlich zweimal jährlich gesäubert werden, wobei sich dabei jeder finanziell am Containerliefer- und Abholdienst beteiligen muß. Ursprünglich bevorzugtes Eigenheimgebiet von Vorstandsfunktionären der Firmen Nixdorf, Benteler und Stute, mittlerweile werden auch Häuser und Wohnungen an Jedermann vermietet, der es sich leisten kann, daß der dortige m²-Preis mindestens 5 Euro höher ist als anderswo. Geeignet für Leute, die sich gern von Nachbarn beidseitig auf ihre Teller gucken lassen.
M: Mohnkuchen - den besten gibt es bei der Bäckerei Fahney, die nur eine von ca. 10 verschiedenen größeren Bäckereien ist, die wiederum jeweils mehrere Filialen haben (mal durchzählen: Fahney, Lange, Strunz, Siebrecht, Heimann, Ostermann, Pfennigfuchser, Benslips, Gassmüller, Zarnitz).
N: Nixdorf, Heinz. Obwohl schon lange tot, strahlt sein Geist bis heute immer noch hell über der ostwestfälischen Metropole. Er hat damals in den Gründerjahren die aufstrebende Computerindustrie in die sterbende Stadt geholt, und für eine anständige Universität und einen Flughafen gesorgt. Außerdem soll er angeblich das Rad, das Feuer, die Elektrizität und die unterirdische Abwasserentsorgung in die Stadt gebracht haben. Das katholische Establishment hat ihn daraufhin als Ketzer denunziert. Die kritischen Stimmen konnte Nixdorf jedoch zum Schweigen bringen, indem er dem Klerus einen prächtigen Dom baute.
(Von Pikas)
Notfallambulanz - wurde vor einigen Jahren von ein paar Paderborner Ärzten gegründet, somit hat keine Arztpraxis mehr den Wochenend- und Feiertagsnotdienst, sondern die Notfallambulanz ist dann stets mit einem Allgemeinmediziner sowie einem Kinderarzt besetzt für die Fälle, die nicht mehr bis zur normalen Praxisöffnungszeit warten können, aber nicht schlimm genug für eine Klinikeinlieferung sind.
Anm 24. und 31.12. sollte man mit mindestens einer Stunde Wartezeit rechnen. Frau Budenzauberin braucht mittlerweile ihre Versicherungskarte nicht mehr vorlegen, da ihre Daten dort schon von sämtlichen Arzthelferinnen auswendig aufgesagt werden können. Beim nächsten Besuch dort bekommt sie die immer wieder verwendbare goldene Münze für die Parkplatzschranke ausgehändigt.
P: Pader, kürzester Fluß Deutschlands. Dies und alles, was sonst noch mit dem Paderquellgebiet und "Karl dem Großen" zusammenhängt, lernt jedes Paderborner Kind in der Schule.
R: Regen - in PB dürfte die Regenhäufigkeit Deutschlands am größten sein. Das mag unter anderem daran liegen, daß Paderborn in der Ecke liegt, wo Teutoburger Wald und Eggegebirge aufeinanderstoßen. Wenn hier die Kirchenglocken läuten, die Bahnschranken unten sind und es regnet, dann ist Sonntag.
S: Schloßspitze - liegt im hinteren Teil des Neuhäuser Schlosses, dort fließen Alme und Lippe zusammen, nachdem die Lippe kurz vorher die Pader geschluckt hat und sie somit zum kürzesten Fluss machte. Vor der Sanierung des Geländes zur Landesgartenschau 1994 gab es dorthin nur einen Trampelpfad, umgeben mit schwer einsehbarem Gebüsch, so daß die Schloßspitze vormittags bis mittags ein bevorzugter Treffpunkt von Schulschwänzern der umliegenden 3 Schulen war, danach für Drogenabhängige aller Art.
Stadionbau, chaotischster ever. Noch nicht einmal im alten Rom beim Bau unzähliger Amphitheater soll Überlieferungen nach mehr schief gegangen sein, als in den ersten kleineren Bauphasen des Stadions (in denen wir uns ja bekanntlich immer noch befinden).
Alternativ kann man damit auch die Partei mit dem C verknüpfen (das passt ja auch irgendwie zum Stadionbau), weil andere Parteien gibts ja hier irgendwie wohl gar nicht, die das noch mit verbocken könnten.
(Von Yoog)
Jeder, der mag, kann was zu einem der Buchstaben des Alphabetes beitragen, das natürlich auf irgendeine Weise mit Paderborn & Umgebung zu tun haben sollte, wobei es nicht nur bekannte Dinge sein müssen, sondern auch ganz persönliche sein dürfen. Eine kleine Beschreibung zu dem Wort wäre nett. Entstehen soll dabei eine Auflistung, die dann jeder in seinen Blog aufnehmen kann.
DAS GROSSE PADERBORN-ABC
A: Ampelborn - es gibt wohl keine europäische Großstadt, in der es a.) so viele Ampeln gibt (pro Einwohner ca. 3) und b.) so viele Ampeln den Verkehr mehr lahmlegen denn regeln wie in Paderborn. Dafür gibt es sogar schon eine eigene Seite.
B: Bauprojekte. Paderborn ist in vielen Dingen gut, in noch viel mehr Dingen Mittelmaß und hat sich einem Bereich zur absoluten Spitze gemausert: dem ambitionierten Scheitern von Bauprojekten bzw. bei Verbrechen wider die Architektur.
Das fing schon an der Schwelle vom achten zum neunten Jahrhundert an, als weiland Kaiser Karl in Paderborn hospitierte und sich eine kleine Hütte baute. Die schimmeligen Reste davon im Keller des Domes haben die verschlagenen Paderborner in der Schnittmenge von Kirche, CDU und Schützenverein über Jahrhunderte lang als historischen Kaiserthron zur touristischen Attraktion hochgeschummelt, bis man dann vor ein paar Jahren kleinlaut zugeben mußte, das es sich bei den kümmerlich Mauerbröckchen wohl doch nur um ein paar profane Treppenstufen handelt.
Auf Grund dieser Historie und in Vorahnung kommender Desaster haben die königlich britischen Luftstreitkräfte dann im zweiten Weltkrieg versucht, die Stadt an den Paderquellen einzuebnen, um einen vielleicht hoffnungsvolleren Neuanfang zu ermöglichen. Hat nicht ganz geklappt, denn in Paderborn baut man zwar schluderig, aber massiv.
Das kann man heute noch an den unsäglichen Betonmonumenten im Bereich Königsplatz und Zentralstation sehen, die seit den Siebzigern einen ganzen Innenstadtbereich zum kläglichen Siechtum verdammen. In Architektenkreisen bedeutet die Sanierung dieses Krisengebiet eine ähnliche Herausforderung wie die des Beiruts der achtziger Jahre.
In den Neunzigern versuchte man sich dann an der Libori-Galerie, die zwar (und das ist in Paderborn nicht selbstverständlich!) fertig geworden ist, aber als konzeptionell gescheitert angesehen werden darf. Aus eben diesem Grund wird man den Komplex demnächst auch massiv umbauen, Unterhaltung dürfte garantiert sein.
Derzeit darf man die Stadt an den Paderquellen ohne Bescheidenheit als ein Mekka des Bau-Katastrophentourismus bezeichnen. Paderborn hat sein eigenes "Ground Zero" im Hinterhof des Rathauses, wo man tief im Lehm nicht so recht mit dem Neubau von Volksbank und Kammerspielen vorankommt. Dann gibt es da die hier an anderer Stelle schon beschriebene Bauruine des neuen Sportstadions, dessen bereits verbaute Fertigbeton-Teile sich wie anklagende Finger gegen die niedrig hängenden ostwestfälischen Wolken recken.
Außerdem noch die Mogelbrücke in Richtung Lieth, bei der man dann nach knapp 30 Jahren gemerkt hat, das die Baumeister dereinst gar keine Stahltrossen, sondern nur Attrappen verbaut haben. Auch der unambitionierte Abriss & Umbau des städtischen Freibades passt in dieses Bild.
Noch länger somit nur noch die Liste der großspurig geplanten, aber noch nicht bzw. nie verwirklichten Projekte. Wie z.B. die lange geplante Eislaufhalle, eine Multifunktionshalle, ein Messezentrum, den Neubau der Stadtverwaltung, die geplante Änderung der Bundesstraße 1. Und auch das jüngst in der Stadt für Aufsehen sorgende Projekt der Müllverbrennungsanlage Mönkeloh verspricht noch viele vergnügliche Stunden.
Außer für die Notaufnahmen der Paderborner Krankenhäuser, selbstredend. Dort verzeichnet man nämlich einen sprunghaften Anstieg der Infarktpatienten, immer wenn der Herr Bürgermeister öffentlichkeitswirksam mit dem Spaten in der Hand oder auf einem Bagger sitzend zur Grundsteinlegung eines neuen Baudesasters in der Lokalpresse erscheint.
(Von Ker0zene)
Bier, Paderborner - entfaltet vor allem in Dosen den vollen Unterschichtencharme. Kennt man sogar in Kiel.
( Von Frau Echse)
Brot, Paderborner Landbrot. Dazu schrieb Herr Pikas bereits diesen Artikel mit Foto! Zitat:
"Hier sehen Sie ein Paderborner Landbrot, vom Volksmund meistens als "Paderborner" bezeichnet . Eigentlich ist es kein Brot, sondern ein Statement: Die braune Cordhose unter den Backwaren.
Ist es frisch, schmeckt es klebrig - aber keine Sorge, nach ca 6 Stunden ist es nicht mehr frisch, sondern trocken, und nur noch großzügig eingefettet und mit fingerdick Schwartemagen oder einer Doppelscheibe mittelalten Goudas genießbar. Seinen hohen Beliebtheitsgrad weit über die Stadtgrenzen hinaus genießt es dank seiner langen Haltbarkeit. Wird es richtig gelagert, behält es mehrere Monate lang seinen säuerlich bitteren Geschmack.
Paderborner Landbrot - Brot im Schatten des Domes - zum Grundnahrungsmittel gewordener Katholizismus!"
C: CDUisch inspirierte Gegend mit einer ungebrochenen Tendenz zur dauerhaften Einparteienpolitik
(siehe auch -> S wie schwarzes Loch).
(Von Yoog)
D: Drei-Hasen-Fenster - der Ostwestfale an sich, und der katholische insbesondere, ist nämlich knickerig. Deshalb spendiert er den drei Hasen im Fenster des Paderborner Doms nämlich auch nur insgesamt drei Ohren. Außerdem ist er offensichtlich tierquälerisch veranlagt, lässt er diese nämlich obendrein ständig im Kreis laufen.
(Von Jazzer)
E: Elsen, schönster Stadtteil mit fast 16.000 EW, gehobenes Wohnniveau. Wer hier wohnt, braucht keinen Kontakt zur Außenwelt, da alles vorhanden ist, was man zum Leben braucht. Nur ein IKEA & ein McDonald fehlen noch.
F: Finke, Wilfried. Paderborns Sonnenkönig. Der Nixdorf des Enterieurs. Hat aus dem 100m² Möbelgeschäft seines Vaters ein deutschlandweites Einrichtungsimperium hochgezogen. "Von Gronau bis Gera" reicht das Geschäftsgebiet. Allein drei Häuser hat der Selfmade-Millionär in Paderborn aufgebaut. Außerdem gehört ihm der ortsansässige Zweitliga-Fußballverein SC Paderborn. Offiziell darf man das natürlich nicht sagen, aber er ist Präsident und Hauptsponsor, und nach dem, was über seinen Führungsstil nach außen dringt, kann man das wohl so sehen. Über seine Rolle beim umstrittenen Stadionbau kann ebenfalls nur spekuliert werde, aber raten Sie mal, wessen Möbelhaus direkt neben der zukünftigen "Paragon-Arena" steht. Und warum auch nicht? Nach allem, was er für die Region geleistet hat ...
(Von Pikas)
H: Hauptstadt, heimliche. Nämlich zumindest die der Handyläden. Man kann ziemlich sicher sein, das in der Paderborner City jedes Jahr ein paar alteingesessene Fachgeschäfte in bester Lage ins Gras beißen, weil die Mieten nicht mehr zu tragen sind oder die Leute lieber im Internet oder beim Discounter kaufen. In die freigewordenen Geschäftslokale stoßen dann zielsicher Handyläden, nach denen in Paderborn enormer Bedarf besteht, was sich wiederum durch die hohe Anzahl von Ampeln erklärt, in deren Rotphasen der Paderborner gerne telefoniert (... wenn der verbleibende Jahresurlaub nicht mehr für eine Stadtumrundung reicht).
Schauen Sie hierzu auch unter "A" wie "Ampelborn".
(Von Ker0zene)
Hafenviertel - eines von zahlreichen Kneipenvierteln. Von Ende der 80'er bis in die 90'er wechselten etliche Kneipen dort ihre Besitzer sowie die Namen so häufig wie frisch Verliebte ihre Unterhosen. Laut Wiki soll es in Paderborn "etwa 50 Kneipen" geben. Das kann nur ein Auswärtiger geschrieben haben. Ich erhöhe um das Dreifache.
K: Klein-Venedig - Elsener Neubaugebiet in Schrebergartenformat, durchzogen mit Wasserkanälen, die gemeinschaftlich zweimal jährlich gesäubert werden, wobei sich dabei jeder finanziell am Containerliefer- und Abholdienst beteiligen muß. Ursprünglich bevorzugtes Eigenheimgebiet von Vorstandsfunktionären der Firmen Nixdorf, Benteler und Stute, mittlerweile werden auch Häuser und Wohnungen an Jedermann vermietet, der es sich leisten kann, daß der dortige m²-Preis mindestens 5 Euro höher ist als anderswo. Geeignet für Leute, die sich gern von Nachbarn beidseitig auf ihre Teller gucken lassen.
M: Mohnkuchen - den besten gibt es bei der Bäckerei Fahney, die nur eine von ca. 10 verschiedenen größeren Bäckereien ist, die wiederum jeweils mehrere Filialen haben (mal durchzählen: Fahney, Lange, Strunz, Siebrecht, Heimann, Ostermann, Pfennigfuchser, Benslips, Gassmüller, Zarnitz).
N: Nixdorf, Heinz. Obwohl schon lange tot, strahlt sein Geist bis heute immer noch hell über der ostwestfälischen Metropole. Er hat damals in den Gründerjahren die aufstrebende Computerindustrie in die sterbende Stadt geholt, und für eine anständige Universität und einen Flughafen gesorgt. Außerdem soll er angeblich das Rad, das Feuer, die Elektrizität und die unterirdische Abwasserentsorgung in die Stadt gebracht haben. Das katholische Establishment hat ihn daraufhin als Ketzer denunziert. Die kritischen Stimmen konnte Nixdorf jedoch zum Schweigen bringen, indem er dem Klerus einen prächtigen Dom baute.
(Von Pikas)
Notfallambulanz - wurde vor einigen Jahren von ein paar Paderborner Ärzten gegründet, somit hat keine Arztpraxis mehr den Wochenend- und Feiertagsnotdienst, sondern die Notfallambulanz ist dann stets mit einem Allgemeinmediziner sowie einem Kinderarzt besetzt für die Fälle, die nicht mehr bis zur normalen Praxisöffnungszeit warten können, aber nicht schlimm genug für eine Klinikeinlieferung sind.
Anm 24. und 31.12. sollte man mit mindestens einer Stunde Wartezeit rechnen. Frau Budenzauberin braucht mittlerweile ihre Versicherungskarte nicht mehr vorlegen, da ihre Daten dort schon von sämtlichen Arzthelferinnen auswendig aufgesagt werden können. Beim nächsten Besuch dort bekommt sie die immer wieder verwendbare goldene Münze für die Parkplatzschranke ausgehändigt.
P: Pader, kürzester Fluß Deutschlands. Dies und alles, was sonst noch mit dem Paderquellgebiet und "Karl dem Großen" zusammenhängt, lernt jedes Paderborner Kind in der Schule.
R: Regen - in PB dürfte die Regenhäufigkeit Deutschlands am größten sein. Das mag unter anderem daran liegen, daß Paderborn in der Ecke liegt, wo Teutoburger Wald und Eggegebirge aufeinanderstoßen. Wenn hier die Kirchenglocken läuten, die Bahnschranken unten sind und es regnet, dann ist Sonntag.
S: Schloßspitze - liegt im hinteren Teil des Neuhäuser Schlosses, dort fließen Alme und Lippe zusammen, nachdem die Lippe kurz vorher die Pader geschluckt hat und sie somit zum kürzesten Fluss machte. Vor der Sanierung des Geländes zur Landesgartenschau 1994 gab es dorthin nur einen Trampelpfad, umgeben mit schwer einsehbarem Gebüsch, so daß die Schloßspitze vormittags bis mittags ein bevorzugter Treffpunkt von Schulschwänzern der umliegenden 3 Schulen war, danach für Drogenabhängige aller Art.
Stadionbau, chaotischster ever. Noch nicht einmal im alten Rom beim Bau unzähliger Amphitheater soll Überlieferungen nach mehr schief gegangen sein, als in den ersten kleineren Bauphasen des Stadions (in denen wir uns ja bekanntlich immer noch befinden).
Alternativ kann man damit auch die Partei mit dem C verknüpfen (das passt ja auch irgendwie zum Stadionbau), weil andere Parteien gibts ja hier irgendwie wohl gar nicht, die das noch mit verbocken könnten.
(Von Yoog)
Budenzauberin - 2007-04-03 16:03 - gezaubert in: geBLOGGT